Wir haben's geschafft  –  Klassenerhalt in der 2. Bundesliga!


15.03.2020, 21.03.2021, 25.04.2021, 20.06.2021, 08.08.2021, ..... das waren unsere Spieltermine für die leidige allerletzte Runde in der 2. Bundesliga Süd! Wie oft musste ich die Spieler nerven mit neuen Verkündungen über immer wieder neue Termine unseres letzten Spiels, und wie oft war die Organisation (ah ja, „die Organisation“, wer ist das wohl?) genervt wieder und wieder einen Nutzungsantrag fürs Bürgerzentrum stellen zu müssen und den vorigen als Makulatur notieren zu lassen. Kein Wunder, dass es allen am Ende auch irgendwie zum Halse raus hing. Und dann konnte das zuletzt ja auch noch irgendwie gefährlich werden.

Denn wäre als Ergebnis dieser Verschiebung unseres letzten Spieltermins um sage und schreibe 17 Monate, also fast 1½ Jahre, herausgekommen, dass unser nach dem tollen Erfolg vom 09.02.2020 fast sicher geglaubte Klassenerhalt am Ende doch noch in Gefahr geriete, so wäre das doch richtig blöd gewesen, oder nicht!? Denn damals im März 2020 konnten wir noch davon ausgehen, dass unser Konkurrent um den ersten Nichtabstiegsplatz, nämlich das starke Team aus Walldorf mit der ebenso starken ungarischen Familienkomponente, die beiden letzten Spiele gegen übermächtige Gegner aus Emmendingen und Baden-Baden 2 ziemlich sicher verlieren würde. Wir dagegen hatten nur noch ein Spiel ausstehen, nämlich das gegen Reisepartner Schönaich. Aber gilt das alles noch nach so vielen Monaten Pandemie? Mehr als nur ein Mäzen ist in dieser langen Zeit des Geldausgebens überdrüssig geworden. So gingen auch wir davon aus, dass es Walldorf in seinem vorletzten Spiel nur noch mit einem Reserveteam aus Emmendingen zu tun bekommt und dem entsprechend statt mit einer fast sicheren Niederlage mit einem Sieg rechnen kann?

Da Walldorf bei den Brettpunkten aber klar besser war als wir, bedeutete das, dass wir gegen Schönaich gewinnen mussten! Eigentlich ein ziemlich kühner Gedanke, dennoch hofften wir darauf. Denn ein Blick auf die Tabelle der Oberliga lehrte das Folgende. Würden wir zurück in die Oberliga absteigen, so würden wir Schönaich 2 um einen Platz nach hinten schieben, und das wäre ein Abstiegsplatz. Und nun die Preisfrage, wie scharf ist wohl Schönaich 1 darauf uns aus der 2. Bundesliga zu kicken, wenn sie damit automatisch ihre Zweite aus der Oberliga werfen würden? Und das, nachdem man sich in den Jahren zuvor so viel Mühe gegeben hatte alle Schönaicher Teams nach vorne zu bringen.

Damit es aber nicht zu einfach würde, kam nun der Schachverband Württemberg ins Spiel. Gegen Ende Mai wurde es Zeit an Planungen für die kommende Saison zu denken. Und was erkannte der scharfe Blick des Verbandsspielausschusses? Oh, Stuttgart kann noch absteigen, trotz des 6. Tabellenplatzes. Und, oh weh, wenn das passiert, hat das im Bezirk Stuttgart Folgen bis ganz nach unten. Aber die Vereine brauchen doch frühzeitig die Spieltermine um ihre Spielstätten sicherstellen zu können. Wie löst man das? Ganz einfach, indem man zwei Varianten plant. So beschloss der Verbandsspielausschuss in seiner Telefonkonferenz vom 25.05.2021 einfach mit 11 Mannschaften in der Oberliga zu spielen, wenn Stuttgart 1 aus der 2. Bundesliga absteigen würde!

Autsch, geht's noch? Von den Problemen in der Oberliga mit einer ewig schiefen Tabelle in einem erneuten Lex-Bebenhausen-Jahr abgesehen, atomisierte das unsere Schönaich-2-Versicherung! Und dieser Beschluss wäre Ende Mai um ein Haar in einer Abstimmung des Präsidiums im Umlaufverfahren durchgewunken worden. Doch zum Glück kam das Präsidium in seiner Sitzung vom 12.07.2021 zu einer anderen Meinung. So konnten wir uns also wieder entspannt zurücklehnen? Ganz sicher nicht, denn wir wollten uns nur noch auf uns selbst verlassen. Also galt es für den 08.08. das best mögliche Team zusammen zu trommeln, das möglich war. Doch leider waren uns beim Übergang von Termin 4 am 20.04.2021 auf Termin 5 am 08.08. zwei der besten Spieler verloren gegangen, nämlich Brett 1 Ivan Schițco (große Pläne in Übersee) und Volodymyr Vyval (Familienzuwachs in der Heimat). Aber dafür war Petar Benkovic wieder dabei, und auch Andrei Macovei kam gerne auch ohne seinen Freund Ivan nach Stuttgart. Und es war so richtig unsere Ausländer einzuladen, denn unsere Schönaich-Zwei-Versicherung hielt ..... genau bis 5 Tage vor unserem Spiel. Dann wurde bekannt, dass sich Jedesheim aus der Oberliga zurückziehen würde, und Schönaich 2 war damit auf jeden Fall gesichert.

Also, spielen und kämpfen am Sonntag, lautete die Ansage, nachdem unsere beiden Spieler aus dem Ausland am Samstag trotz aller Reiseverschärfungen glücklich in Memmingen landen konnten. Doch ein Blick auf den Bundesliga-Ergebnisdienst am Samstagabend in der „Alten Wache“ ließ uns Bauklötzer staunen. Emmendingen war mit sieben Großmeistern aus sechs verschiedenen Ländern gegen Walldorf angetreten und hatte dem entsprechend 7:1 gegen Walldorf gesiegt. Damit waren wir eigentlich alle Sorgen los. Und nicht im Traum hätten wir damit gerechnet. Dass der Emmendinger Mäzen Christof Herbrechtsmeier diesen Aufwand in einer für den eigenen Verein eher unbedeutenden Runde treiben würde, hatten wir nie und nimmer erwartet.. Danke Christof, das war mehr als fair von dir. Nicht jeder hätte das gemacht! So konnten wir uns auf ein entspanntes Schaulaufen am Sonntag freuen, und der Ausgang des Matches war uns schon fast egal. Was natürlich nicht bedeutet, dass jeder Spieler für sein persönliches Ergebnis gerne auch bis zum nackten König kämpft. Und der „Organisator“ hoffte nur noch auf möglichst viele Zuschauer!

Claus Seyfried




Wir sind bereit!
Wir sind gestärkt!
Wir sind vorbereitet!

Unsere Vorbereitung nach schwieriger Anreise. Andrei Macovei und Petar Benkovic am Vorabend in der Alten Wache, einem jugoslawischen Lokal, das uns am Bismarckplatz empfohlen wurde.


Unsere Stärke, das geniale Küchenteam mit Bernd Zäh, Florian Siegle und Olaf Eißmann. Auf dem Foto fehlt Herbert Lutz, der einmal mehr von allen Teilnehmern im Bürgerzentrum die meiste Arbeit leistete! Übrigens hatten wir angekündigt, dass alle, die im Vereinstrikot erscheinen, beliebig viele Butterbrezel und Getränke umsonst erhalten würden. Was wir aber nicht verraten hatten, war, dass das jeder kriegen würde, der kommt, egal ob mit Trikot oder ohne.


Blick in die obere Hälfte des Hajeksaals.


Mario Born gerade eingetroffen.



Am Spitzenbrett Andrei Macovei, der erst am Freitag ein schwieriges Turnier in Arad (Rumänien) beendete. Als Zuschauer zwei weitere Internationale Meister: Andreas Strunski (Stuttgart) und Jaroslaw Krassowizkij (Schönaich). Wissen die Beiden eigentlich, dass sie im gleichen Jahr und in derselben Stadt fern von Deutschland das Licht der Welt erblickten? Jaroslaw spielte heute um seine erste Großmeister-Norm, die ihm ein Sieg einbringen würde.



Petar Benkovic endlich wieder im Team dabei!



Der mitspielende Coach von Schönaich Marcus Kübler erspielte sich gegen unseren Robert Gabriel erheblichen Vorteil. Warum Robert trotzdem gewann, wird auf der Seite des TSV Schönaich erklärt.



Im Ringen griechisch / römisch dürften diese Beiden nicht im gleichen Wettbewerb antreten, Ante Saric (Schönaich) und Mark Kvetny (Stuttgart).



Drei Vereinstrikots im Bild, Andrei im Vordergrund, Petar links und Robert rechts hinten. Eigentlich sogar vier, denn halb verdeckt erkennt man rechts hinten noch Andreas.



Alte Gefährten tun sich nicht weh. Ein schnelles Remis zwischen Gerd Lorscheid (Schönaich, früher viele Jahre Stuttgart) und Andreas Strunski (Stuttgart) sicherte Andreas' Sonntagnachmittag fernab des Schachbretts.



Herbert Lutz hat das im Original wegen Gegenlichts sehr dunke Foto aufgehellt, so dass man diese Drei nun erkennen kann:  Mario Born (Präsident SC Böblingen), Dr. Jörg Glienke (2. Abteilungsleiter TSV Schönaich) und Claus Seyfried (1. Vorsitzender Stuttgarter SF 1879).



Möglichst viele Vereinstrikots hatten wir uns gewünscht für diesen Tag. Gerne auch getragen von unseren Jugendlichen, die wohl schon auf Urlaubsreise waren. Aus dem erfolgreichen Team ist nur Andreas Strunski (2.v.l.) dabei, die anderen spielen halt noch. Außerdem auf dem Foto: Wilhelm Haas, Irmi Dreyfuß, Raimunds Partnerin, Raimund Bausch, Florian Siegle, Alfred Weidel und Olaf Eißmann.



Analyse der Partie «Marcus Kübler - Robert Gabriel» im Sophie-Knosp-Raum.



Jaroslaw Krassowizkij und Andrei Macovei analysieren ebenfalls ihre Partie. Aufmerksamer Beobachter ist Alexander Meinhardt, der die Gruppe DJR (= deutsche Jugend aus Russland) geschaffen hat. Im Vordergrund Rainer Mohr, der noch nicht so lange Mitglied bei uns ist, und sein Freund und Irmis Partner Andreas, der es erst noch werden muss.



Chancen auf beiden Seiten in der Partie zwischen Jaroslaw Krassowizkij (rechts, Schönaich) und Andrei Macovei (Stuttgart).



Zuletzt lief noch sehr lange die Partie zwischen Routinier Rolf Fritsch (Stuttgart) und Jungtalent Nils Richter (Schönaich). Am Ende steuerte Rolf unseren dritten Sieg an den drei letzten Brettern bei.



Im Vereinstrikot Jakob Gsell und Martin Hofmann. Verdeckt außerdem noch Olaf Eißmann.



Hier sehen wir mit Petar Benkovic, Igor Neyman, Andrei Macovei und Robert Gabriel vier Spieler des erfolgreichen Team, eingerahmt von Claus Seyfried (ganz links) und Martin Hofmann (ganz rechts).



Nun sehen wir rechts zwei Sieger der heutigen Tages nebeneinander. Christian Beyer hat mit Martin Hofmann seinen Platz am Auslöser getauscht.



Nachfeier im Fragola.


Man glaubt es nicht, der Typ ganz rechts mag keine Sahne.



Harald Keilhack am 14.08.2021 in der Stuttgarter Zeitung: