Ein Sieg zum Abschluss


Die letzte Runde stand wie so oft die letzte nach Ostern unter keinem guten Stern. Zwar ging es um nichts für uns und auch um nichts für unsere Gegner. Die konnten zwar noch Meister werden, zeigten mit ihrer Aufstellung aber daran kein Interesse. Zu teuer ist inzwischen die erste Bundesliga. So traten die Böblinger fast ohne Ausländer und nur mit sieben Spielern an. Sie waren immer noch leichter Favorit, denn bei uns fehlte neben den auswärtigen Petar Benkovic und Andreas Reuss auch Vera Nebolsina, die zu der Zeit in Cannes weilte. So musste Robert Gabriel hinten aushelfen, obwohl die Zweite noch größere personelle Probleme hatte.
Zwar verloren wir die vorderen beiden Bretter, da Jaroslaw Krassowizkiy es zu scharf anging und Igor später einen Bauern einstellte. Aber dahinter gab es fast volle Punktzahl. Etwas Glück war dabei auch auf unserer Seite in gleich drei Partien. Dagegen spielte Robert Gabriel eine überzeugende Partie, lockte seinen taktisch gefährlichem Gegner früh in ein Endspiel und gewann dort Bauer und Partie. Höhepunkt war allerdings eindeutig der klare Angriffssieg von Mark Kvetny gegen Ralf Müller. Darüber gibt es mehr im nächsten Schachfreund.
Somit sind wir mit sieben Punkten und 35,5 Brettpunkten abgestiegen. So etwas passiert auch bei drei Absteigern so alle zehn Jahre einmal. Vor der Saison hatte ich eigentlich auf so eine Bilanz gehofft. Das Ergebnis in der Mannschaft verteilt sich etwas kurios. An den ersten fünf Brettern spielten alle eine riesige Saison bis auf Andreas Strunski, der allerdings am Spitzenbrett die bei weitem stärksten Gegner hatte. Die hinteren fünf Brettern enttäuschten alle, wieder bis auf Andreas (Reuss), der jede Chance zu punkten wahrnahm. OK, Mark hat seine Saison mit dem Schlag in der letzten Runde auch noch einmal gerettet. Aber da waren wir auch schon abgestiegen.
Entschiedend waren die knappen Niederlagen, die letztendlich teuerste gegen Schöneck war meine einzige und sehr dumme Verlustpartie. Ein halber mehr hätte dort gereicht um die Klasse zu halten. Mit uns abgestiegen ist Schwegenheim, die in dieser letzten Runde voller Besetzung gegen die Hessen verloren. Dies ist eine gute Nachricht für die Liga. Überraschungssieger Viernheim lässt es noch offen, ob sie sich die erste Liga antun wollen. Da Baden-Baden nicht darf schauen die Berliner Schachfreunde gespannt in den Südwesten. Von dort könnte ihre Rettung kommen, da der vierte nach den Regeln nicht mehr aufsteigen darf.