Die Vierte greift nach dem Strohhalm!
Wenn überhaupt noch eine Chance auf den Klassenerhalt bestehen sollte, musste gegen die bereits gesicherten Ditzinger unbedingt gewonnen werden. Die erste Hürde ergab sich schon bei der Anfahrt: Wegen Bauarbeiten an der Strecke hielt die S 6 nicht wie gedacht am Hauptbahnhof. Man musste kurzfristig improvisieren, die Stadtbahn bis Zuffenhausen nehmen und dort noch die S-Bahn nach Ditzingen erwischen. Dies gelang auch auf den letzten Drücker, nur verpassten wir dabei leider Schachfreund Kaplunov, der unterwegs zusteigen wollte und von den Gleisarbeiten kalt erwischt wurde - nichts war da, wo man es dachte, weder die S-Bahn, noch die Mannschaftskameraden...
Was wie ein Menetekel aussah, erwies sich aber noch als glimpflich: Kaum angekommen verkündete Ditzingens MF Novitzki, dass Brett 3 wegen Krankheit unbesetzt bleiben würde - ausgerechnet das Brett von Vadym Kaplunov! Wenn SF Kaplunov jetzt noch eintrudeln würde, konnte er sich mit dem ersten Zug glatt einen kampflosen Punkt abholen...umgekehrt galt das natürlich auch! 1 Stunde hielt die Spannung, dann war klar, dass Brett 3 für beide Seiten keinen Punkt abwerfen würde: SF Kaplunov tauchte nicht mehr auf, netterweise verzichteten aber auch die Ditzinger darauf, ihren Kranken extra anzukarren. So waren insgesamt nur 7 Punkte zu vergeben.
Einen Blackout gab es an Brett 2: Die Partie war noch kaum aus dem Eröffnungsstadium heraus, als Wolfgang Bareiß seinen Springer zog, dabei aber übersah, dass die gegnerische Dame seinem König gerade Schach gegeben hatte. An sich harmlos, illegale Züge werden im Turnierschach zurückgenommen, das Problem war nur, dass SF Bareiß mit dem berührten Springer das Schach abdecken konnte und es folglich auch musste. Der ging verloren und mit einer Figur weniger war die Niederlage besiegelt.
Senior Viskin zeigte wieder seine Zähigkeit an Brett 1: Gegen Ditzingens Kerpe erkämpfte er ein Remis. Das sollte es aber auch gewesen sein für Ditzingen, von Brett 8 bis 4 dominierten nur noch die Schachfreunde:
Hans Sax setzte Ditzingens nominell deutlich stärkeren Stanescu von Anfang an unter Druck, ich hatte gegen Schuh die bessere Bauernstellung, SF Budjav gelang gegen Novitzki in Zeitnot ein taktischer Ausheber, Herbert Lutz überspielte Pfeifer im Endspiel nach fehlerhaftem Damentausch und auch MF Jürgen Hartlieb ließ gegen Wagner nichts anbrennen. Wenn wir nur öfters so souverän und abgeklärt gespielt hätten, dann stünden wir jetzt ganz woanders!
Zwar steht die Vierte trotz des hohen Sieges immer noch auf dem letzten Tabellenplatz, ganz abgestiegen ist sie aber noch nicht. Wenn man den komplizierten Berechnungen von Herbert Lutz glauben darf, gibt es, je nach den Spielergebnissen höherer Ligen, durchaus Auf- und Abstiegskonstellationen wo evtl. doch keine 3 Mannschaften aus der Landesliga absteigen, sondern nur 1 oder 2..? Da lohnt es sich ja direkt, am 22.03.09 gegen Mönchfeld nochmal alle Register zu ziehen - die Hoffnung stirbt zuletzt!
Glückwunsch noch an die Dritte, die sich den verdienten Aufstieg vorzeitig gesichert hat und als Meister der Landesliga bereits feststeht. Möge ihr am letzten Spieltag ein krönender Absch(l)uss gelingen!
F. Siegle