Die bestmögliche Aufstellung, trotzdem: Nur ein 4:4 in Grunbach reicht leider nicht für den Verbleib in der Verbandsliga. Feuerbach und Tamm haben je einen Brett- und einen Mannschaftspunkt mehr, denkbar knapp also! Feuerbach I setzte alles auf Grunbach, spielte(?!) in Sontheim achtmal remis (das Ergebnis war bereits gegen 13:00 Uhr im Portal abrufbar!), am Ende waren sie damit mit Tamm punkt- und brettpunktgleich (8:10 MP, 35 BP). Um gleichzuziehen, hätten die Schachfreunde gegen Grunbach gerade mal einen Brettpunkt mehr benötigt.
Eigentlich standen ihre Chancen nicht schlecht, erzielten sie doch an den ersten drei Brettern volle drei Punkte! Ralf Wittmann hat stark und entschlossen gekämpft und gewonnen, Pawel Aksenov einen sonst sehr sicheren Spieler mit Schwarz besiegt. Hartmut Schmid brauchte am längsten, stand aber bereits ab dem ca. 32. Zug auf Gewinn. Am vierten Brett neutralisierte der extra rechtzeitig für diesen Kampf nachgemeldete Dieter Migl mit Schwarz - wie insgeheim vom Mannschaftsführer erhofft - den bärenstarken Heiko Unrath, wenn auch nur mit dem Glück des Tüchtigen: Rybka hat Schwarz zwischendurch mit fast 4 Bauerneinheiten im Nachteil gesehen.
Die Partie mit einigen Varianten von Dieter Migl:
Unrath,Heiko (2141) - Migl,Dieter (2063) [A77]1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sc3 exd5 5.cxd5 g6 6.e4 d6 7.Sf3 Lg7 8.Le2 0-0 9.0-0 Te8 10.Dc2 a6 11.a4 Sbd7 12.Sd2 Se5 13.h3 g5 14.Sc4 Sxc4 15.Lxc4 Sh5 16.Ta3 g4 [16...Le5; 16...Ld7] 17.hxg4 Lxg4 18.Le2 f5? [18...Dh4 19.Lxg4 Dxg4 20.Le3] 19.exf5 Dh4 20.Lxg4 Dxg4 21.Sd1 Le5
Verbandsliga (4) Nord, 29.04.2012
Runde 9 Grunbach I - SSF 1879 III
H. Unrath - D. Migl |
H. Unrath - D. Migl |
An den hinteren vier Brettern lief es genau andersherum, hier haben die Schachfreunde - nicht zum ersten Mal - den Kampf verspielt. Nur Matthias Strobel hat wieder einmal gezeigt, dass er schwer zu schlagen ist und mit Schwarz ein sicheres Remis eingefahren. Uli Höschele wollte unbedingt auch gewinnen, opferte die Qualität, erlag aber dann einem Mattangriff. Oskar Mock hatte trotz Weiß die Eröffnung "versiebt" und musste viel Zeit investieren, um einigermaßen Ausgleich zu bekommen; das hat wohl zuviel Kraft gekostet. Auch Jürgen Hartlieb hat versucht, einen vollen Punkt einzufahren, aber das ging gründlich schief. Die unerwartete Null des Edelreservisten - am letzten Brett hatte er als einziger einen deutlich schwächeren Gegner - und die beiden Weißniederlagen am 5. und 7. Brett besiegelten den Abstieg.
Ein bis eineinhalb Punkte mehr hätten es hinten nach der Papierform leicht sein können, und das hätte gereicht. Insgesamt muss man aber schon sagen, ein 4:4 entspricht in etwa dem beiderseitigen Leistungsstand. Trotzdem, nach dem Riesenergebnis vorne... Doch nicht erst das 4:4 gegen Grunbach, sondern bereits die beiden Unentschieden gegen die Mitabstiegskandidaten Tamm und Unterkochen sowie die denkbar knappe Niederlage gegen Sontheim haben letztendlich den Klassenerhalt gekostet.
Damit gerät leider auch die fünfte Mannschaft in Abstiegsgefahr: Statt der SSF III hätte Tamm "durchgereicht" werden müssen. Dann gäbe es nur einen Absteiger in die Bezirksliga. Nun ja, nach dem Abstieg ist vor dem Aufstieg, insbesondere die Dritte "durfte" diese Erfahrung in der jüngeren Vergangenheit bereits mehrfach machen...
Herbert Lutz