Des einen Leid, des andern Freud': Durch den klaren Sieg gegen Stuttgart mit 5,5 : 2,5 Punkten heißt der derzeitige Tabellenführer HP Böblingen II, allerdings denkbar knapp mit nur 0,5 Brettpunkten Vorsprung. Gegen so einen Gegner "ohne Eins" und "ohne Drei" anzutreten, war schon ein großes Handicap, zumal es sich als nicht einfach herausstellte, überhaupt einen achten Mann zu finden. Schachfreund Wolfgang Bareiß warf alle seine Pläne fürs Wochenende über Bord und sprang dankenswerterweise kurzfristig ein.
Bernd Rädeker, Hartmut Schmid, Uli Höschele spielten gegen die in Bestaufstellung angetretenen Böblinger - Schuh hat sich in der 2. Bundesliga festgespielt - jeweils unentschieden, so auch Matthias Strobel und Oskar Mock an Brett 5 und 6. Bernhard Sporrer musste bis an Brett 4 aufrücken und verlor seine Partie, wie auch Herbert Lutz und Wolfgang Bareiß an Brett 7 und 8. Hätte Stuttgart ebenfalls in stärkster Besetzung spielen können, wer weiß...
Die Niederlage wurde jedenfalls an den hinteren Brettern besiegelt. Wolfgang Bareiß an Brett 8 hatte eigentlich eine ganz aussichtsreiche Stellung erspielt. Sein Vierbauernangriff gegen einen königsindischen oder benoniöhnlichen Aufbau wurde vom Gegner ausgekontert, nachdem er es versäumte, die schwarze Damenflügel- Expansion b7-b5 mit a4 zu verhindern. Die frühe Aufgabe von Herbert Lutz hätte vier Züge vorher vermieden werden können. Nach einem Rechenfehler (ein Zwischenschach wurde in der Vorausberechnung erst spät gesehen) war die Konzentration weg: So, wie der Gegner spielte, wäre die Partie noch völlig offen geblieben, jedoch wurde die richtige Fortsetzung versäumt. Die beiden andern noch laufenden Partien von Uli Höschele und Matthias Strobel waren höchstens remis, Oskar Mock hätte in seiner Schlussstellung ansonsten weiter auf Gewinn gespielt (siehe unten).
Auch wenn der Dritten in der nächsten Runde gegen Wolfbusch 1, einen der Aufstiegskandidaten, eigentlich nur Außenseiterchancen eingeräumt werden können, zumal möglicherweise 3 oder gar 4 der ersten 5 Bretter ausfallen, ist das eine vorentscheidende Runde. Sollte Sontheim gegen Tamm gewinnen, ist neben Ellwangen und Unterkochen Tamm ziemlich sicher der dritte Abstiegskandidat - noch hinter Stuttgart. Ansonsten muss möglicherweise in der letzten Runde gegen Grunbach gepunktet werden.
Auch Feuerbach I ist noch nicht ganz aus dem Schneider. Wenn es dumm läuft, "dumm" natürlich nicht für uns, könnte Feuerbach I noch weiter nach unten "durchgereicht" werden. Immerhin würde die von ihrem Spitzenspieler Keilhack so bemitleidete "schwache" Stuttgarter Landesliga (s)eine starke Mannschaft hinzugewinnen. Ob dieser dann - wie den SSF III - im Folgejahr ebenfalls der sofortigen Wiederaufstieg gelingt? Noch ist es aber nicht so weit...
Abschließend die Partie von Oskar Mock mit Varianten von Rybka 4:
Mock, Oskar, 2017, SSF III - Born, Mario, 2138, HP Böblingen II 1.d4 d5 2.c4 c6 3.Sf3 Sf6 4.Sc3 g6 5.cxd5 cxd5 6.e3 Lg7 7.Lb5+ Sbd7 8.0-0 0-0 9.h3 Sb6 10.b3 Lf5 11.La3 Sc8 12.Ld3 Da5 13.Lxf5 Dxa3 14.Ld3 Sd6 15.Se5 Tac8 16.Dd2 Db4 17.Tac1 Tc7 18.Db2 b5
Oskar Mock - Mario Born |
19.Sxd5 [Rybka: 19.Sg4! Da5 20.Sxf6+ Lxf6 21.Sxd5 +- (1.6). ]
19...Sxd5 20.Txc7 Sxc7 21.Sc6 Sc4 22.Sxb4 Sxb2 23.Le2 e5 24.Tc1
Oskar Mock - Mario Born |
24...Se6?! [Rybka: 24...a5! 25.Sc6 exd4 26.Se7+ Kh8 27.Txc7 d3 28.Lf3 d2 29.Td7 Lc3 -= (-0.5)]
25.d5 Sd8 26.e4 a5 27.Sc6 a4 und remis gegeben.
Oskar Mock - Mario Born |
[Rybka: 28.bxa4 Sxc6 29.dxc6 Lh6 30.Tc2 Sxa4 31.c7 Sb6 32.Lxb5 += (0.6)]