Knappe Niederlage gegen den bisherigen Tabellenführer


Es hätte eine Überraschung geben können. Leider hat der Mannschaftsführer und Berichterstatter am 7. Brett einen rabenschwarzen Tag erwischt und - man muss es so sehen - praktisch ohne Gegenwehr verloren, auch wenn die Partie erst spät zu Ende ging. Ein Remis hätte das 4:4 bedeutet, mindestens an zwei Stellen gab es - nach schlecht gespielter Eröffnung - eine Chance auf Ausgleich (meint Kollege Computer)!

Unser erstes Brett, Ralf Wittmann, hatte Marc Lang zum Gegner. Gerade mal eine Woche zuvor stellte dieser einen neuen Weltrekord im Blindsimultan auf und war sicher noch in der Regenerationsphase. Vielleicht war er deswegen "friedlich" gestimmt und für das frühe Remis dankbar. Pavel Aksenov an Brett 2 kam in der Eröffnung in Nachteil, konnte aber die Partie noch halten. Bald darauf trennte sich Matthias Strobel unentschieden von seinem Gegner. Ersatzmann Florian Siegle hingegen kam mit Weiß vorteilhaft aus der Eröffnung heraus, wickelte in ein besseres Endspiel ab, das er dann sicher zum Sieg führte. Uli Höschele an Brett 4 geriet in ein schlechter stehendes Leichtfigurenendspiel, letztendlich war seine lange, zähe Gegenwehr vergebens.

Auch Oskar Mock an Brett 6 schienen die Felle langsam, aber sicher davonzuschwimmen, mit Weiß in letzter Zeit ein eher seltenes Ereignis. Gegner und Kiebitze warteten in folgender Stellung - Weiß am Zug - eigentlich nur noch auf Oskars Aufgabe:

Oskar Mock - Theo Hartmann

Die Partie nahm folgenden Fortgang: 1.Te1-Txc2+ 2.Kh3-Txf3. Wer hätte sich die beiden Bauern nicht geholt? 3. Txe3-Txe3 Der nichts ahnende Gegner verspeist Stein um Stein. Den jetzt folgenden Zug begleitete Weiß mit einem genüsslichen "Ich biete Remis". Welchen Zug hat Oskar, im Gegensatz zu seinem Gegner und allen Umstehenden, vorhergesehen? Die Auflösung folgt im letzten Abschnitt.

Nachdem nur noch die Partie von Hartmut Schmid an Brett 3 lief, war es höchste Zeit für den Berichterstatter, sich in sein eingangs erwähntes Schicksal zu fügen, zumal Hartmut mit drei Bauern für eine Figur durchaus gewisse Gewinnchancen hatte. Sein Gegner verteidigte sich souverän und konnte alle Bauern mit Hilfe eines Qualitätsopfers eliminieren. Mit Turm und Läufer gegen Springer und andersfarbigen Läufer war letztendlich das Remis nicht zu vermeiden. Die Stuttgarter Niederlage war damit besiegelt.

Selbst der Gegner, allen voran der neue Blindsimultanweltrekordhalter Marc Lang, war voll des Lobes über die sehenswerte Falle, die Oskar Mock seinem Gegner stellen konnte. Ausnahmsweise findet der Leser - mit freundlicher Genehmigung des Autors Marc Lang - die Auflösung zu o. g. Partiefragment auf der Homepage des Gegners.

(Bericht: Herbert Lutz, MF der Dritten)