Ziemlich viel Glück ..... aber vor allem für die Anderen


Im Match gegen den TSV Willsbach, den Aufsteiger aus der Verbandsliga Nord, wären zwei Mannschaftspunkte sehr wichtig gewesen. Leider wurde nichts daraus, obwohl wir schon mit 3:0 in Führung lagen. Vorab hätte man erwartet, dass wir an der Spitze gegen die wenigen bekannten Spieler aus Willsbach vorsichtig sein und evtl. mit Remisen zufrieden sein müssen, an den hinteren Brettern dagegen nach Belieben punkten können.

Es kam ganz anders. An den Brettern 5 - 8 erzielte lediglich Heinz Gerstenberger, dieses Mal erstmals in dieser Saison mit Weiß, ein Remis gegen den jüngeren der beiden Pogan-Brüder, während Niko Chatziioakimidis und Alexander Wettengel, beide mit Schwarz, irgendwie glücklos agierten und ihre Chancen auf Vorteil oder zumindest eine ausgeglichene Stellung gegen erheblich schwächer bewertete Gegner nicht nutzen konnten.

Der größte Pechvogel war allerdings Pavel Aksenov an Brett 8. In vorteilhafter Stellung mit Qualitätsplus zog er seine Dame nach f1 und sah erst beim Loslassen den schwarzen Läufer auf a6. Ich denke von 100 Partien gegen diesen Gegner würde Pavel maximal 4 Mal remisieren, 95 Mal gewinnen … und tja, der hundertste Tag war leider ausgerechnet heute. Vielleicht hätten wir ihn doch nicht aus seinen Prüfungsvorbereitungen rausreißen sollen. Wir brauchten einen Ersatzspieler, weil Rolf Fritsch und Martin Hofmann in der Ersten Mannschaft aushelfen mussten. Im späteren Verlauf der Saison wird Pavel auf jeden Fall seinen dritten Oberligaeinsatz bekommen, damit er eine ausgeglichene Bilanz erzielen kann.

Einen ähnlichen Patzer erlaubte sich Josef Gabriels Gegner, so dass Josef als Erster an diesem Tag den vollen Punkt kassieren konnte. Wenig später folgte Wilhelm Haas mit einem mühelosen Schwarzsieg gegen Enis Zuferi, einen der bekannteren Nachwuchsspieler aus Willsbach. Stefan Brodbeck machte mir die Sache an Brett 2, ich erneut mit Weiß (sorry, keine Absicht, reiner Zufall), an diesem Tag sehr leicht. So hatten wir früh drei Siege an den Brettern 1 - 4 und hofften auf den vierten. Nikolas Pogan hatte in seiner Partie gegen unseren Mark Kvetny nur ein einziges Mal die Chance in Vorteil zu kommen, verpasste diese Gelegenheit und stellte kurz darauf die Qualität ein. Die Realisierung war allerdings sehr schwierig, da Marks König nur noch einen einsamen Bauern h6 und den Läufer g7 um sich rum hatte und ständig die Schachs auf den weißen Diagonalen abgewehrt werden mussten. Mark nutzte seine gesamten drei Stunden Bedenkzeit voll aus und erreichte fast sein Ziel. Doch im letzten Moment konnte sich Pogan mittels Damentausch und anschließendem Abtausch des letzten schwarzen Bauern auf h6 - der bei einem verbliebenen schwarzfeldrigen Läufer sowieso nicht viel Wert war - mit knapper Not ins Remis retten .... und leider unseren drohenden Mannschaftssieg noch abwehren.

Am nächsten Spieltag sind wir in Ebersbach zu Gast. Dort sollten wir keine weiteren Geschenke verteilen, denn im Hinblick auf den Klassenerhalt zählt bei dieser Begegnung erneut jeder Mannschaftspunkt doppelt. Das sieht übrigens Bernd Grill auf der Ebersbacher WebSeite ähnlich. Ich persönlich ziehe mich in der Zwischenzeit ins Trainingslager nach Gibraltar zurück.



15.01.2012     Claus Seyfried