Jetzt zählt der letzte Spieltag


Ich glaube es ist keine Übertreibung zu behaupten, dass der Abstiegskampf in der Kreisklasse zu den spannendsten und engsten der letzten Jahre zu zählen ist. In der Tabelle steht zwar Botnang 3 abgeschlagen als Letzter bereits als Absteiger fest; davor tummeln sich allerdings drei Mannschaften mit sechs und vier mit sieben Punkten, die allesamt noch absteigen können.
So war das Duell der großen Stuttgarter Vereine Schachfreunde gegen Wolfbusch auch ein Kellerduell um den Klassenerhalt.

Als früh klar wurde, dass Guigno und Haro nicht würden spielen können, gelang es mir, Werner Hoffmann zu einem Einsatz als Ersatzspieler zu überzeugen - vielen Dank hierfür an dieser Stelle. Schachfreund Romer kam extra aus Augsburg angereist und Sinan Altinisk ließ einen Chorauftritt sausen um für das Spiel zur Verfügung zu stehen. Daher konnten wir vollzählig gegen die nominell doch weitaus stärkeren Gegner aus Wolfbusch antreten.

Unsere Vollzähligkeit zahlte sich auch gleich aus, da Wolfbusch nur mit sieben Mann antrat und Schachfreund Zaytsev den Punkt kampflos gewann. Die Aufstellung der Wolfbuscher hatte aber auch ihre Tücken, da sie ebenfalls eine starken Routinier für das letzte Brett rekrutiert hatten.

Bei meinem ersten Rundgang nach einer Stunde Spielzeit sahen alle Bretter vernünftig aus. Eine halbe Stunde später leider nicht mehr. Sinan Altinisik hatte eine Zwischenzug übersehen und so einen Turm verloren. Auch Alexander Sandmeyer musste in positionell völlig verlorener Stellung aufgeben. Werner Hoffmann hatte Probleme und drohte einen Bauern zu verlieren. Dafür standen unsere anderen Weiß-Bretter solide bis gut und Reinhard Romer konnte mit Schwarz gegen den starken Philipp Wolf ausgleichen.

Kurz darauf hatte Werner Hoffmann den Bauern und das anschließende Endspiel verloren. Moritz Haak hatte zwar einen Bauern mehr, dafür sein Gegner mehr als ausgleichenden Angriff, der mir ebenfalls allzu bedenklich schien.
An Brett 6 hatte Alexander Zakrzewski einen Bauern gewonnen, aber mir war unklar, ob dieser zum Sieg reichen würde.
In dieser Situation entschloss ich mich einen Bauern auf Chance zu opfern, griff zwei Züge danach jedoch völlig fehl und hatte so drei Bauern weniger in einem Turm-Turm-Dame-Endspiel ohne Kompensation.

Dafür überlebte Moritz Haak den Angriff und es gab lediglich Dauerschach und Remis. Allerdings konnte Schachfreund Romer die Aktivierung des weißen Königs nicht entscheidend unterbinden und verlor das Endspiel. Damit war der Kampf bereits verloren und ich stellte es dem noch spielenden Alexander Zakrzewski, dem ich zuvor ein Remis verboten hatte, frei, seine Partie zu beenden, was dieser mit einem halben Punkt auch tat.

So konnten die zur Zeitkontrolle erschienenen Zuschauer nur noch meinen Kampf gegen die Niederlage – jetzt mit nur noch zwei Minusbauern - am zweiten Brett verfolgen. Als schon nahezu alle – auch aus der parallel spielenden Sechsten - gegangen waren, konnte ich nach fast fünf Stunden ein Dauerschach mit der Dame erzwingen.

Trotz dieser Niederlage haben wir, falls wie nach bisherigem Stand zwei Mannschaften absteigen müssen, es noch in eigener Hand mit einem Sieg in Botnang am 3. April die Klasse zu sichern, da sich SSF 8 und DJK gegenseitig die Punkte nehmen. Weniger eng und spannend scheint es im Abstiegskampf nicht geworden zu sein.

Lorenz Pyta