Zum dritten Mal hintereinander spielt unsere Dritte in bestmöglicher Aufstellung - und gewinnt wieder, wenn auch - siehe unten - der Gegner ein wenig mitgeholfen hat! Durch das 5,5:2,5 gegen Backnang, das ist ein Punkt mehr, als die Vierte geschafft hat, bleibt es bei dem hauchdünnen Vorsprung von einem Mannschaftspunkt vor Vaihingen/Rohr.
Auf die Brettpunkte darf es Stuttgart III indes nicht ankommen lassen: Die Verfolger gewannen gegen Schlusslicht Rommelshausen II mit 7:1. In der letzten Runde - gegen Mönchfeld - muss also noch ein Sieg her. Wie das geht, war gleich nebenan zu beobachten: Unsere Vierte schaffte mit nur 7 Spielern gegen die schwer einzuschätzenden Mönchfelder einen 5:3-Erfolg und steht jetzt in der Tabelle auf Rang 3.
Anfangs sah bereits ganz gut aus für Stuttgart III, da bei Backnang Brett 5 und 6 fehlten - 2:0. Wo aber bleibt - ja, wer den letzten Bericht gelesen hat, ahnt es bereits - Schachfreund Bernhard Sporrer von Brett 1? Ist der Samstagsbus am Sonntag nicht gefahren? Oder hat womöglich der Fahrer verschlafen? Scherz beiseite; trotz strammem Fußmarsch in Richtung Berliner Platz war bei seinem Eintreffen am Brett die Karenzzeit von einer halben Stunde bereits um einige Minuten überschritten - 2:1.
Oskar Mock an Brett 4 hatte von Anfang an eine vielversprechende Stellung. Jedoch schaffte es sein Gegner, sich ein wenig zu befreien und die Entwicklung doch noch abzuschließen, allerdings ohne ganz auszugleichen. Sogleich wollte er zuviel und stellte seine Dame bis nach b2 ins weiße Lager mit Angriff auf Oskars Ta3. Zu vorwitzig: Nach Ta3-b3 war sie einfach gefangen, und es blieb ihm nur noch die Aufgabe!
Leonid Kanter an Brett 7 erreichte mit Schwarz eine feste, allerdings ein wenig passive Stellung, als der Gegner mit Weiß Remis anbot. Da die noch laufenden Partien ganz ordentlich standen, war das durchaus willkommen und wurde angenommen.
Matthias Strobel an Brett 3 erkämpfte mit Schwarz ein etwas besseres Endspiel mit Turm und Springer bei aktiverer Königsstellung. Auf der Suche nach Gegenspiel gruppierte sein Gegner die Figuren so unglücklich um, dass Matthias mit dem Turm den gegnerischen Springer schlagen konnte, die Springergabel aber den Turm zurückgewann - mit Mehrfigur. Noch ein ganzer Zähler!
Jetzt war die Zeit für Friedrich Gackenholz gekommen, sein Standardergebnis einzufordern: das übliche Remis, in dieser Saison in allen Partien, sechsmal in der Vierten und jetzt zweimal in der Dritten. Sein Gegner hat sich nicht getraut, das abzulehnen. Die Stellung war zwar tatsächlich ausgeglichen, aber angesichts des Spielstandes... Es scheint sich wohl langsam auch bei anderen Vereinen herumzusprechen (wir Stuttgarter Schachfreunde wissen das bereits seit Jahren): Wer das Remisangebot von Sfr. Gackenholz ablehnt, sollte sich gleich mit dem Gedanken an eine wahrscheinliche Niederlage anfreunden!
Uli Höschele an Brett 2 ist etwas besser aus der Eröffnung herausgekommen. Sein Gegner schaffte es aber, Ulis Figuren wieder zurückzudrängen, nachdem dieser sich scheute, mit seinem Springer das Feld d5 zu besetzten. Wahrscheinlich hätte Schwarz diesen abtauschen müssen - mit der Folge, dass durch den wiedernehmenden Bauern der schwarze e7-Bauer auf der halboffenen e-Linie als dankbares Ziel für weiße Schwerfigurenangriffe fixiert worden wäre. Sein Gegner konnte Linien öffnen, allerdings auf Kosten einer anderen Bauernschwäche. Uli gewann schließlich einen Bauern, konnte aber seine Damenflügelmehrheit im Endspiel nicht verwerten - remis.
Fazit: Der deutliche Sieg wurde zwar etwas glücklich erzielt, war aber insgesamt nicht unverdient. Gegen Mönchfeld in zwei Wochen muss es besser laufen, diese Chance auf den sofortigen Wiederaufstieg darf sich die Dritte einfach nicht entgehen lassen.
Herbert Lutz (Mannschaftsführer der Dritten)