Nach einer guten Stunde sah es ganz gut aus, meinte Rolf...
Nach einer guten Stunde sah es ganz gut aus, meinte Rolf. Und dies obwohl unsere Gegner im Schnitt an jedem Brett 100 Elopunkte
mehr aufbringen konnten. Aber leider dauern ernste Schachpartien länger und erst langsam setzt sich die Spielstärke durch. Die Remisen
von Karsten Volke ganz vorne und Wilhelm Haas ganz hinten waren relativ ereignislos. Robert Gabriel hingegen lief mit seinen
Bauern am Damenfluegel dem gegnerischen Angriff entgegen, der Überraschungseffekt bei seinem als erfahrenen Trainer gekannten Gegner blieb aus.
Christoph Mäurer hatte einen Franzosen auf dem Brett, was für mich zu schwere Kost ist. Allerdings konnte ich zwei interessante Momente entdecken
B.Grabarczyk - C. Mäurer
Was macht man mit dem g7? Christoph spielte 17... Tdg8?! und nach 18.Sd2 knackte sein Gegner die Blockade am Damenflügel. Stattdessen war 17... g5 18.Lg3 Lb4 wohl besser. Aber später bekam er noch einmal eine Gelegenheit die Dinge aufzumischen
B.Grabarczyk - C. Mäurer
Statt 25...Da5? bietet der Blechkasten die fantastische Variante 25...a6!? 16.Sf5! [16.bxa6 Lc6] axb5 17.axb5 Lxb5 18.Sd6 f5! an. Rolf Fritsch stand verheissungsvoll, aber sein Angriff kam ins stocken und er verpasste zu einem gümstigen Moment den Damenflügel zu öffnen. Der entscheidende Fehler folgte dann in dieser Stellung:
R. Fritsch - H. Nothnagel
Nach zum Beispiel 25.Sd3 ist nichts los, nach dem gespielten 25.Se6? c5! spielt sich die schwarze Stellung von alleine. 26.Lh6 Lf6 27.Tg2 Db7 28.Thg1 Df7 29.Lg5 Lh8 30.De3 Sc4! 31.Dc3 Sa3+ 32.Ka1 Sf4 33.Th2 Sxd5!-+
Eigentlich Stück für Stück überspielt wurde Axel Naumann. Aber dann gab es diesen einem Moment:
R. Köhler - A. Naumann
Statt zum Beispiel 30.b4 folge 30.La3?? und gerade als ich einem Kibitz den Vorteil von Tc2!! erklärte, zog Axel 30... Txc1?? und verlor die Partie. In meiner Partie war verwunderlich, was man einem so guten Spieler alles vorgeben kann ohne am Ende zu verlieren:
G. Lorscheid - P. Murdzia
Die schwarze Dame kam gerade von c8 und die damit verbundene erste Drohung uebersah ich natürlich. 22.The1? [22.g3] Sxf4! Zum Glück blieb die Stellung danach einigermassen spielbar und in Zeitnot meines Gegners konnte ich dann erst ausgleichen um dann wieder hereinzufallen:
G. Lorscheid - P. Murdzia
Es folgte 36.Dd2? [36.Sb5!] Te6 37.Td7 T8e7 38.Td8 Te8 39.Td7 Db8! 40.Sb5 Lc6! 41.Td6?! und nach Generalabtausch auf d6 bekam der Schwarz die d-Linie und stand auf Gewinn. Aber auch dies konnte ich in der zweiten Zeitnot meines Gegners noch einmal reparieren. Andreas Strunski spielte bis auf einen kritischen Moment nach der Eröffnung eine gute Partie, die in ein gleiches Turmendspiel mündete:
M. Garbarczik - A. Strunski
44...Txa2 45.gxf4 Tb2 hält einfach remis, aber es folgte 44...fxg3? 45.hxg3 Txa2 46.Tc7+ Kd6 47.Txh7 Tb2 48.Tb7 Kc6 49.Tb8 Kc7 50.Tb5 Kc6 51.Tc5+! Kd6 52.Tc4 Nun kann der Turm beide Bauern auf der vierten Reihe decken und sein König zum Damenflügel laufen.
Da wir nun die vorderen in der Tabelle hinter uns haben, beginnt am 7. Februar im Bürgerzentrum hoffentlich die Aufholjagt.