Das vorletzte Punktspiel war gekennzeichnet von eisernem Willen und der konsequenten Umsetzung von mentaler und spielerischer Stärke, sowie einer spürbaren mannschaftlichen Geschlossenheit.
Der heutige Gegner, Stuttgart-Ost, war stellenweise, obwohl personell eingeschränkt, doch mit starker Gegenwehr präsent und hat alles versucht, den Ausfall des Mannschaftsführers zu kompensieren. Den folgerichtigen Rückstand nach einer Stunde Wartezeit bei Abwesenheit ihres Teamleaders mussten die Ostler sichtbar enttäuscht hinnehmen! Dies hat SF Giugno nicht wirklich beglückt. Die verbleibende Zeit konnte er zum kiebitzen an den weiteren Brettern nützen.
Es gab dabei einiges zu beobachten: Unser SF Giese hat bei seinem ersten Einsatz für unser Team sehr schnell für einen weiteren Vorsprung gesorgt. Er konnte seinem Gegner mit druckvollem Spiel eine Leichtfigur durch ein strategisch-/taktisches Manöver abgewinnen und dabei noch zusätzlich den Spielangriff beibehalten. Sein Gegner erkannte dies zwar auch, jedoch etwas zu spät - er gab resigniert auf. Der nächste im Team war SF Haro. Er hat seinen Gegner regelrecht überspielt und überzeugend gewonnen. Ich denke, wir werden an SF Haro noch sehr viel Freude haben, da er mit seiner lustigen und auch ruhigen Art viel zur guten Stimmung im Team beiträgt. Es stand bereits 3:0, aber Vorsicht mit zu schneller Euphorie! Unsere heutige Dame im Team, SF Brender, konnte ihr Spiel zwar entwickeln, jedoch denke ich die Zeitumstellung von Sa auf So hat auf sie etwas eingewirkt und sie bat mich, ein Remis anzubieten. Dem stimmte ich überzeugend zu. Stand 3,5:0,5.
Nicht nur ältere Generationen haben mit Zeitumstellungen ihre Mühe. Dieses Mal hat es leider SF Sponner erwischt. Er konnte bei schnellen Spiel denke ich nicht das umsetzen was er sich vorgenommen hatte. Wir haben schon tolle Auftritte speziell auch von ihm erlebt, so dass er darüber schnell hinweg kommen wird. Kopf hoch, SF Sponner! Es steht 3,5:1,5.
Wir waren nah dran. Uns fehlte nur ein Sieg und wir sind durch und dann Meister der A-Klasse. Dies könnte uns niemand mehr nehmen! Alles was jetzt störte, musste ich konsequent von mir weisen. Meinem berechtigten Einwand stimmte auch mein Kontrahent zu und hat mich in der Sache verbal unterstützt. Wir waren noch zu tief im Spiel und benötigten etwas Ruhe!
Dies benötigte auch SF Stadler, der sich etwas quälen musste, zumal Nebensächlichkeiten zu schaffen machen können. Er hat übrigens einen anderen Gegner zugelost bekommen, als wenn die Ostler komplett gewesen wären. Eine Leichtfigur für 3 Bauern ist rechnerisch korrekt. Die Stellung war anscheinend zu gleichwertig, als dass dabei mehr heraus gesprungen wäre. Auch SF Stadler den Dank von uns allen, da er einfach dagegengehalten hat und den aktuellen Stand von 4:2 zementierte. Eine Analyse danach in gemeinsamer Runde ergab wenig Neues. Das Remis ist berechtigt, mehr war einfach nicht drin.
Mein Spiel hat sich in die Länge gezogen, wobei ich Brett 1 auch im Visier hatte. Da war einiges in der Luft. Hr. Gallmeister hat sich in seiner geduldigen Art vom Gegner Hr. Russow, in Zeitnot spielend nicht irritieren lassen. Den 40sten Zug hat sein Gegner gerade noch vor Blättchenfall erreicht und hörbar verschnauft. Zwischenzeitlich um meinen Partieverlauf zu erklären, hat mein Gegner mit schneller und äußerst aggressiver Spielweise versucht, mich an das Brett zu nageln. Bei 2 abgeknöpften Bauern durch ihn und einer Stellung mit Potenzial für mich konnte ich mit der Einstellung „So, und jetzt erst recht!“ meinen Kampfgeist auspacken. Mit einem provozierenden Damenopfer und Mattdrohung konnte ich 2 Bauern zurückgewinnen und in ein ungleichfarbiges Läuferspiel einlenken. Ich bot Remis – mein Gegner lehnte sofort ab und bekräftigte, dass er gewinnen werde. Um nicht einem Hörfehler zu unterliegen fragte ich etwas frech – „bin ich da auch dabei“. Er bestätigte selbstsicher. Dem war aber nicht so - ich konnte das Remis nachweislich erzwingen und zum Zwischenstand von 4,5:2,5 beitragen. Wir hatten es !!!.
Nun genoss ich das Endspiel neben mir, das keines war. SF Gallmeister hatte einfach den druckvolleren Freibauern, welcher selbst unter Schlechtwetter und Nebel zum Sieg führt. Dies sah sein Gegner nicht ganz so und versuchte verzweifelt das Unmögliche. Ein amüsanter Schluss, den selbst die Ostler mit uns gemeinsam zum heiteren Analysieren nützten.