An den ersten 4 Brettern konnten SSF noch Paroli bieten: Die Niederlage von Volodymyr Viskin am Spitzenbrett mit Schwarz gegen Zuffenhausens Topspieler Zwicker konnte durch einen Sieg am 2. Brett kompensiert werden: Dort setzte Wolfgang Bareiß Zuffenhausens Mödinger schön unter Druck, der verschmähte ein mögliches Dauerschach, wollte zuviel und verlor prompt. Brett 3 ging wieder an Zuffenhausen - Enkhjargal Budjav übersah eine Fesselung mit Bauernverlust und sah sich im Mittelspiel ohne Damen einer furchterregenden Bauernwalze gegenüber, die Zuffenhausens Piazza konsequent durchdrückte. Zum Glück spielte Herbert Lutz an Brett 4 gegen Winkler ebenso konsequent auf Sieg - mit 2 Türmen und Läufer jagte er den gegnerischen König übers Brett, dem auch die Dame nicht mehr helfen konnte.
Somit war die Bilanz gegen Zuffenhausens starke obere Hälfte ausgeglichen, die Hintermannschaft hätte den Mannschaftssieg sicherstellen können. Hans Sax trug seinen Teil dazu bei, in einem remislichen Endspiel mit Türmen und Läufern überrumpelte er an Brett 8 seinen Gegner mit einem Grundlinienmatt = mit 2,5 aus 3 ist Hans jetzt bester Spieler der Vierten! Nicht schlecht auch Vadym Kaplunov, sein Remis gegen Wirth an Brett 5 wahrte alle Chancen. Selbst die Niederlage von Jürgen Hartlieb an 6 gegen Stuwe war noch nicht entscheidend, hätte Brett 7 seine Siegchancen nur genutzt.
An besagtem Brett hatte mein Gegner schlicht einen Bauern eingestellt, wonach ich dem Endspiel gelassen entgegen sehen konnte. Doch Not macht bekanntlich erfinderisch: Den zweiten Bauern opferte Michael Meier absichtlich, um die Stellung zu öffnen, was ich leider nicht ernst genug nahm. Anstatt nun Damentausch anzustreben, träumte ich von einem Sieg im Angriff und unterschätzte die Schwäche der Diagonale gegen meinen König. Als ich einsehen musste, dass durch Abzugsdrohung beide Mehrbauern verloren gehen (wonach max. noch ein Remis in Aussicht war) opferte ich stattdessen eine Figur und fand mich nach ein paar leeren Drohungen in glatter Verluststellung wieder. So blieb es auch bis zum Schluss, ein geschenkter Punkt für Zuffenhausen, aber auch gutes Spiel des Gegners in schlechter Stellung.
Früher hat die Vierte knappe Begegnungen reihenweise mit 4,5 : 3,5 gewonnen, es wird Zeit, dass uns (mir) wieder einfällt, wie das geht. Wobei es gegen Schlusslicht Mönchfeld im Januar durchaus etwas mehr sein darf. Bzw. sein muss.
Soweit sind wir nämlich schon...