Eigentlich aus der Not geboren, fühlten sich die beiden Landesligamannschaften im Ausweich-Lokal "Friedenau" auf Anhieb heimisch. Ob es nun an der ansprechenden Herbstdekoration lag (Kürbismännchen auf der Bühne) oder doch am Geist längst vergangener SSF- Zeiten, der sich auch nach Jahrzehnten noch in den Ritzen gehalten hat, sei dahingestellt. Tatsache ist jedenfalls, dass beide LL-Mannschaften viel Ausdauer und Leidenschaft an den Tag legten - das war aber auch nötig, um starke Gegner niederzuringen!
Die Vierte musste krankheitsbedingt auf Volodymyr Viskin verzichten, so dass es diesmal Wolfgang Bareiß mit Backnangs Haag zu tun bekam. Gegen den Angriff des stärksten Backnangers hielt Schachfreund Bareiß mit Schwarz zäh dagegen und sicherte ein wertvolles Remis. Remis auch an Brett 7, wo Hans Sax gegen Altmeister Schlierf nie gefährdet stand. Der Grundstein für den Erfolg wurde in der Mitte gelegt: Herbert Lutz gelang gegen Jana Gussakovski am 3. Brett eine überzeugende Revanche, nach heftiger Zeitnotschlacht stand Backnangs Schachdame mit einem Turm weniger da. Bestens aufgelegt auch Vadym Kaplunov an Brett 4, der dem stark eingeschätzten Reichert schon im Mittelspiel das Nachsehen gab. Konsequent auf Sieg spielte auch Jürgen Hartlieb, Brett 5: Gegen Mironov wandelte er sein positionelles Übergewicht in Bauernvorteil um, dem finalen Durchbruch war der Gegner hilflos ausgeliefert.
Damit hatten SSF schon 4 Punkte beisammen, es sah nach einer klaren Sache aus - zumal Christoph Feldmann an Brett 8 seinen Gegner H.Häußermann souverän überspielt und zu einem gewonnenen Endspiel abgewickelt hatte. Bei reduziertem Material unterschätzte Christoph dann leider die Tücken der ungleichfarbigen Läufer, ließ seinen König eingeklemmt am Brettrand stehen und sah sich plötzlich mit einer undeckbaren Mattdrohung von Turm und Läufer konfrontiert - schade um die schönen Freibauern! Backnang punktete auch an Brett 2, wo in einer taktisch geprägten Partie Enkhjargal Budjav sich trotz erfindungsreichem Spiel einem starken Gegner geschlagen geben musste, zum ersten Mal in einem Mannschaftskampf seit undenklichen Zeiten...die Schlusskombination von Pogorelov war in der Tat sehenswert, er musste aber auch alle Register ziehen.
Beim Stand von 4:3 musste mein Gegner E.Häußermann im Endspiel alles probieren, blieb nach einer falschen Abwicklung aber mit einem Bauern weniger zurück. Aufgrund der Vorarbeit der Mannschaftskameraden musste ich zum Glück nicht mehr beweisen, ob ich mit Turm und Randbauer gegen Turm gewinnen kann und zog es vor "großzügig" Remis zu bieten, was für den Sieg ausreichte.
So kann es weitergehen!