Oos - Stuttgarter SF 3.5-4.5
Eigentlichätten wir die Sache sehr ruhig angehen lassen können. Zwar war so gut wie klar, daß Karlsruhe gegen franzosenfreie Viernheimer gewinnen wird, denn gleichzeitig spielte die französiche Liga eine Viererrunde. Aber die Bayern sollten Böblingen schon unter Kontrolle halten. Ein mulmiges Gefühl bleibt aber trotzdem, weshalb der Mannschaftsführer noch einmal alle zusammen trommelte. Ausnahmsweise hätten auch mal alle spielen können, letztendlich setzte Rolf wegen seines Heuschnupfenrisikos aus.
Die Anreise war allerdings schon mehr als chaotisch und es dauerte bis halb zwölf bevor Igor als letzter eingetroffen war. Bei unseren Gastgebern war Andreas Schenk schon in der französischen Liga gesichtet worden, Srokowski fühlte sich nach Klassenerhalt nicht mehr verpflichtet zu spielen.
Somit war der Kampf relativ offen. Zuerst stand Dieter schnell wieder auf Gewinn nachdem er Konson ersatzlos einen Bauern abgeknöpft hatte. Den möglichen frühzeitigen Knockout verpaßte er aber wieder und so spielte er die längste Partie. Meiner guten Stellung standen ein paar zu optimistisch geopferten Bauern von Andreas und etwas gegnerischen Druck bei Thomas gegenüber. Petar stand gegen den unbedingt einen Sieg für seine Norm benötigenden jungen Netzer bequem und Branimir hatte es geschafft die Stellung zu seinen Gunsten zu verkomplizieren. Nachdem Helmut Reefschläger sich lieber um seine Porzer Bekannten eine Etage tiefer kümmerte und remis bot, sprang dann auch bei diesen beiden auch der voller Punkt heraus. Dafür überlebte Aleksandar zwar die Zeitnot mit vier in vier (Sekunden nicht Minuten), schaffte allerdings danach auch mit neuer Bedenkzeit das Endspiel nicht zu halten. Dafür glichen sich alle andere Stellungen aus, nur Konson wollte dies nicht glauben und spielte ein Läuferendspiel solange auf Verlust, bis er doch ins für uns rettende Remis einwilligen mußte.
Der Druck war so groß, daß keiner der Spieler etwas von den ganz Großen unter uns mitbekommen konnte. Als wir endlich den Weg dorthin fanden, war die Siegerehrung schon abgeschlossen. Somit mußten wir noch einen Italiener aufsuchen, um den Erfolg zu feiern. Die anderen Ergebnisse in der zweiten Liga zeigten, daß alle Aufregung umsonst war und wir nun drei Punkte von einen Abstiegsplatz entfernt liegen. Dieser Tabellenplatz täuscht allerdings über eine sehr wechselhafte Saison hinweg. Igor, Petar nach Eingewöhnung und Branimir waren die Stützen. Konnten sie mobilisiert werden gab es Punkte, die Niederlage mit ihnen gegen die Bayern war unglücklich, nur gegen Heidelberg ging es trotzdem daneben. Bei Thomas und Aleksandar lief nichts zusammen. Aleks hatte allerding gute Gegner, Thomas oft gute Stellungen. Beide Spieler haben aber soviel Substanz, daß man auf einen einmaligen Ausrutscher hoffen kann. Der glückliche Umstand gegen die Konkurrenz fast vollständig abgeräumt zu haben ließ uns mit minimalem Aufwand (Brettpunkte) überleben. Ob dies in dieser Form noch einmal gelingen wird ist eher zweifelhaft. Deshalb werden wir uns wohl um Verstärkung bemühen müssen bevor Andreas Strunski die Lücken wird füllen können.