Ende einer Serie!
Es ist nur ein Gerücht, dass MF Jürgen Hartlieb alle Spielberichte schon im voraus mit 4,5 Punkten zugunsten der SSF ausgefüllt hat, aber wenn es nach der Vierten gegangen wäre, hätte es am 12.02.06 ruhig so weiter laufen können. Leider glaubten die Rommelshausener nicht an den legendären "Fluch der Vierten" ... dabei hatte alles so gut angefangen:
Harald Wohlt besann sich nach seiner Remisserie darauf, dass man zur Abwechslung ja auch mal gewinnen könnte, stürmte früh den Damenflügel des Gegners, eroberte den Turm a8 und später auch den bloßgestellten schwarzen König. 1:0 für die Schachfreunde.
Volodymyr Viskin zeigte gegen Jungstar Tobias Hirneise am 1. Brett, dass Erfahrung manchmal mehr wert ist als Talent: Er verschaffte sich mit Schwarz ein gutes Endspiel und verwertete souverän seinen Freibauern = 2:0 Führung!
Doch dann fand Rommelshausen zurück ins Spiel: Herbert Lutz an Brett 3 geriet im bewegten Mittelspiel in Zeitnot und stellte in unübersichtlicher Stellung eine Figur ein. Nur noch 2:1 für die Schachfreunde.
Trotzdem sah es zu dem Zeitpunkt noch gut aus: Dennis Piskovatskov hatte seinen Gegner in der Eröffnung vollständig zurückgedrängt und besaß Raumvorteil, der Chronist hatte gegen Jens Hirneise einen Bauern mehr, wenn auch in gedrückter Stellung, und Jürgen Hartlieb hatte die Eröffnung auf dem Brett, auf die er sich vorbereitet hatte. Die Partien von Wolfgang Bareiß und Vadym Kaplunov sahen zumindest haltbar aus. Also doch 4,5?
Diesmal nicht: Zwar erreichte Wolfgang Bareiß an Brett 2 gegen Eckhard Bauer, den stärksten Rommelshausener, im Endspiel ein hart umkämpftes Remis. Dafür geriet Dennis zusehends in Nachteil, der Chronist ebenso und Vadym Kaplunov entschied sich im remislichen Läuferendspiel für den falschen Läuferzug, wonach sein Gegner reale Gewinnchancen bekam. Und weil sich das Schicksal an dem Tag ausnahmsweise mal gegen SSF verschworen hatte, ließ Jürgen in seiner Partie gegen Daniel Höfer in überlegener Stellung einen Figurengewinn aus und musste zum Remis abwickeln.
Somit stand es 3:2 für SSF, aber in den 3 restlichen Partien kämpften SSF mit dem Rücken zur Wand. Folgerichtig ging es Schlag auf Schlag: Vadym Kaplunov konnte das Eindringen des gegnerischen Königs hinter den eigenen Reihen nicht vermeiden = 3:3. Dennis Piskovatskov blieb mit schlechtem Läufer gegen bauernfressenden Springer zurück = 3:4. Der Chronist zog es vor, seinen schlechten Läufer gleich zu opfern und suchte mit aktivem König die Flucht nach vorn. Der entfernte Freibauer war aber keine Kompensation für den Springer, Jens, der "kleine Hirneise", fand die richtigen Tempozüge, erreichte Zugzwang und damit den vollen Punkt = Endstand 3:5 für Rommelshausen!
Fazit: Die Erste von Rommelshausen war nicht unschlagbar, erwies sich aber einmal mehr als der traditionell schwere Gegner für die SSF IV, die auf Platz 3 zurückfallen. Eventuelle Aufstiegsträume, so sie denn ernsthaft gehegt wurden, sind damit erst mal ad acta gelegt - es sei denn, Rommelshausen stellt sich auf der Zielgeraden noch selbst ein Bein ... wir bleiben mal dran!
(fs.)