In der dritten Runde der Oberliga wollte sich Schwäbisch Gmünd gegen den SSF2 keine Blöße geben und spielte mit den ersten 8. Der Elo/DWZ Durchschnitt war etwa 100 Punkte mehr als der von Stuttgart.
An Brett 1. versuchte Dieter Migl den "Igel" von Frank Zeller zu knacken. Nach theoretischem Duell schien Dieter mit der gewählten Variante recht zufrieden zu sein. Das Eindringen der schwarzen Dame mit Springer ins eigene Lager hat er wohl unterschätzt, weil 2 verbundene Freibauern auf a und b mit Springer gegen Turm ordentlich aussah. Der Angriff erwies sich letztendlich als zu stark; Frank Zeller siegte.
An Brett 2 hatte Josef Jurek gegen unsere unverwüstliche Annemarie Meier, die sich in einer blendenden Verfassung befindet (3 aus 3) einen schweren Stand, geriet in eine tödliche Fesselung und verlor. Eine wieder überzeugende Leistung von Annemarie, die auch im Vereinsturnier (3 aus 3) zusammen mit Rolf Fritsch führt.
An Brett 3 spielte unsere Nachwuchshoffnung Andreas Strunski gegen Ralf Müller. In einer theoretischen Variante war für Andreas mehr drin gewesen. Trotzdem konnte er die Partie souverän in ein remises Endspiel abwickeln.
An Brett 4 spielte für Gmünd FM Mark Werner, ex-Bundesligaspieler, gegen den Amtierenden Vereinsmeister Robert Gabriel. In einem sizilianischen Vier-Springerspiel erhielt Werner das Läuferpaar gegen das Springerpaar. Mit etwas Geschick und Stellungsglück konnte Robert die Partie gewinnen.
An Brett 5 spielte das Jungtalent von Gmünd Florian Dinger gegen unseren Lothar Schwarzburger. Wieder war ein "Igel" auf dem Brett. In einer scharfen Variante, mit beiden Königen in der Mitte, gelang Florian Dinger mit d5 einen starken Gegenangriff auszuführen. Diese Partie, die optisch sehr gut für Lothar aussah, bedarf sicherlich einiger pc-Analysen, ging dann leider verloren.
An Brett 6 spielte Wilhelm Haas einen interessanten Drachen gegen Albrecht Holger, der in einer scharfen Variante mit dem Springer auf e6 eindringen konnte. Mit aktivem Spiel und einem überraschendem Qualitätsopfer konnte Wilhelm die Initiative übernehmen und willigte in ein Remis ein, welches zum Mannschaftssieg reichte.
An Brett 7 hatte Weiss Andreas, gegen Josef Gabriel, wieder in einem Igel - anscheinend die Hausvariante der Gmünder, ein schweres Spiel. Josef spielte druckvoll und ohne zu überziehen. Bei immer knapper werdender Bedenkzeit verlor Weiss einen Bauer, schließlich eine Figur und dann die Partie.
An Brett 8 spielte Heinz Gerstenberger gegen Ekkehard Fochtler. In einem schwarzen Doppelfianchetto (b6 Lb7 f5-system) enstand ein Holländisch Lleningrader Variante-ähnliches System ohne d6. In einem ideenreichen Spiel konnte sich Heinz gegen einen starken E. Fochtler, einer der stärksten Spieler in Baden-Württemberg behaupten und so mit einem Remis den Mannschaftssieg sicherstellen!
Als Fazit möchte ich eine geschlossene harmonische Mannschaftsleistung unterstreichen, die uns berechtigte Hoffnung für eine erfolgreiche und sorgenfreie Meisterschaft gibt.
Josef Gabriel