Karlsruhe - Stuttgarter SF 6-2


Schon vor dem Wettkampf gab es schlechte Nachrichten. Das Visum von Dusan war immer noch nicht da. Petar bekam kurzfristig eine Einladung zu einem Großmeisterturnier mit vollen Konditionen. Dies kann der Verein ihm finanziell nicht kompensieren. Zusätzlich war bei Thomas Urlaub angesagt. Andererseits haben wir in den letzten Jahren gegen Karlsruhe meist gut gespielt, und so war Optimismus angesagt auch als klar war, daß unsere Gegner mit fast Bestbesetzung angetreten waren.
Der Mannschaftsführer ging mit guten Vorbild voran. Sein Gegner hatte schon zweimal mit Schwarz gegen mich den Kürzeren gezogen und versuchte es diesmal mit einer neuen Eröffnung. Dies kostete ihn nach zehn Zügen den Bauern auf d5 mit Damentausch. Somit hatten wir nach einer halben Stunde den Elonachteil quasi schon ausgeglichen.
Dann stellte sich allerdings bald heraus, daß sowohl Aleksandar als auch Branimir deutlich als zweite aus der Eröffnung herauskamen. Die Ersatzspieler Andreas und Dieter hatten dagegen keine Probleme und die Partien endeten schnell in einer Zugwiederholung und einem flachen Endspiel und wurden remis gegeben. Rolf griff als Schwarzer in einem Engländer am Königsflügel an, bei Igor war wenig los und bei Andreas an Brett zwei blickte keiner durch. Die Gesamtperspektive sah also schon zu diesem Zeitpunkt nicht so gut aus.
Mit weiterem Verlauf des Kampfs wurde es leider nicht besser. Im Bestreben meinen Mehrbauern sicher nach Hause zu tragen hatte ich mit Problemen zu kämpfen, suchte eine taktische Lösung, die natürlich nicht funktionierte, und musste nun ums Überleben kämpfen. Dies war ziemlich peinlich. Aus gleicher Stellung ist unserem Bundestrainer Bönsch dies allerdings auch schon einmal passiert, jemand anderes hat diese Stellung gegen Großmeister Pfleger sogar noch verloren, stellte ich abends in der Datenbank fest. Damit war die einzige vorteilhafte Stellung dahin, Branimir und Aleksandar standen inzwischen auf Verlust. Der Angriff von Rolf hatte sich festgelaufen, dummerweise blieb er auf seinem schlechten Läufer sitzen. Auch bei Andreas hatten die Verwicklungen einen ungünstigen Verlauf genommen, nur Igor hielt seine Stellung zusammen. So endete der Kampf auch folgerichtig mit 2-6 ohne daß wir uns hätten beschweren können.
Die Chancen die Klasse zu halten haben sich somit auf eine Größenordnung reduziert, daß nur noch eingefleischte Lottospieler weiterhin Hoffnung haben werden. Die beiden zwei Punkte vor uns liegenden Mannschaften spielen beide noch gegen den bisher punktlosen Tabellenletzten. Unsere beiden verbleibenden Gegner haben einen Spielerstamm von deutlich über 2400 ELO. Dumm ist dabei auch, daß der hierdurch erzwungene dritte Absteiger aus der Oberliga gut unsere zweite Mannschaft sein kein.