SSF IV mit Problemen bei der Anreise, aber nicht am Brett... 5:3 in Oeffingen!
Herbert Lutz hatte im Internet davon gelesen, Vadym Kaplunov wies sogar noch am Busbahnhof Fellbach darauf hin- ob man nicht lieber auf der andern Seite warten sollte...?
Nein, belehrte ich ihn mit der Erfahrung von 3 Oeffinger Open, der Bus hält hier auf unserer Seite, da ist ja auch das Haltestellenschild! Dabei blieb ich auch noch,
als der Bus pünktlich auf der anderen (falschen) Seite hielt. Der macht unten eine Schleife und kommt dann auf unserer Seite zurück! sagte ich im Brustton der Ćberzeugung.
Natürlich ward der Bus dann nicht mehr gesehen und wir standen blöd da. Tatsächlich gab es (nicht am Haltestellenschild, aber am Fahrplan) einen Hinweis,
dass die Haltestelle wegen dem Fellbacher Herbst auf die andere Seite verlegt war, aber das hatten wir erst hinterher registriert ...
da der nächste Bus erst eine halbe Stunde später fahren würde, nahmen wir kurzerhand ein Taxi (2 Fuhren), lasen unterwegs noch die SF Hartlieb und Kaplunov auf,
die die gewagte Idee hatten, die 2 km zu Fuß zu gehen und sich nicht über den Weg einig waren, und schafften es solchermaßen doch noch alle pünktlich nach Oeffingen!
Am Brett funktionierte die Orientierung dann zum Glück besser: Tatsächlich ging an dem Tag nur eine einzige Partie verloren, Ersatzmann Wolfgang Weisensel spielte bei
ungleichen Rochaden zu passiv und wurde Opfer eines Bauernsturms. (Man kann aber auch nicht jedes Mal von ihm erwarten, dass er Leute mit 350 DWZ mehr matt setzt so wie in der 1. Runde...)
Herbert Lutz an Brett 7 stand im Mittelspiel schwer verdächtig, konnte aber zu einem reinen Bauernendspiel und ins Remis abwickeln. Remis auch an Brett 4, wo Vadym Kaplunov
dem zweitstärksten Oeffinger Wrobel (DWZ 2035) viel Bedenkzeit abverlangte, erneut eine solide Leistung gegen einen guten Gegner. Und nochmal Remis an Brett 2: Hier blieb
Christian Mayer mit dem König in der Mitte und der Gegner hatte einen entfernten Freibauern, aber mit Läuferpaar und Damen auf dem Brett gab es mehr als ausreichend Kompensation.
Der Schreiber konnte seit gefühlten Ewigkeiten mal wieder einen vollen Punkt beisteuern: Oeffingens Roland Kolb (vor etlichen Jahren spielten wir mal in der gleichen SSF-Mannschaft)
brachte an Brett 3 ein aussichtsreiches Bauernopfer, um Linien gegen den König zu öffnen, fand in der zugespitzten Stellung aber nicht die beste Fortsetzung und stellte im weiteren
Verlauf 2-zügig eine Figur ein, später folgte Zeitüberschreitung in hoffnungsloser Stellung.
Den Sack zu machten 2 Veteranen: Wolfgang Bareiß stand im Mittelspiel lange Zeit beengt, verteidigte sich aber umsichtig, tauschte einiges ab, behielt aber clever den Springer.
Der erwies sich im Endspiel dann auch als stärker als der gegnerische Läufer, voller Punkt an Brett 6! Noch längeren Atem bewies Hans Pöthig an Brett 5. Je länger die Partie ging
und je mehr vereinfacht wurde, desto besser sah es für ihn aus, wenn auch mit Hilfestellung vom Gegner. Im reinen Turmendspiel hatte Hans den schnelleren Freibauern, für den
Oeffingens Pudmensky seinen Turm opfern musste. Anschließend war er schnell genug mit Turm und König zurück um den gegnerischen Freibauern zu stoppen. Das war souverän vorgetragen,
zugleich bedeutete es den vorzeitigen Mannschaftssieg für SSF IV, wir lagen mit 4,5 Punkten vorne!
Am längsten spielten Jürgen Hartlieb und Thomas Heining am Spitzenbrett. Jürgen hatte frühzeitig einen Bauern geopfert für freies Spiel, was auch ohne Damen, aber mit Turm- und
Läuferpaar viele taktische Möglichkeiten ließ - beide investierten ihre gesamte Bedenkzeit. In der Verlängerung waren es nur noch Turm und Läufer, aber für den Minusbauern hatte
Jürgen immer die aktivere Königsstellung. Thomas Heining ist zwar Doppelmitglied bei SSF, aber an dem Tag probierte er alles für seine Oeffinger. Am Ende ergab sich ein ausgekämpftes
Remis mit 2 Läufern und 2 Bauern, leistungsgerecht, spannend und auf hohem Niveau. Ganz wie eine Partie am 1. Brett sein sollte...
12.10.2015 F.Siegle (über das Match vom 11.10.2015:
Oeffingen 1 - SSF 4 3 - 5)