Es war nicht leicht


Es geht um nichts und wir spielen gegen den Vorletzten der Liga, der diesen ersten Nichtabstiegsplatz aber nur innehat, da er gegen den Meister ein 8-0 am grünen Tisch erwirken konnte. Bei uns fehlte nur Rolf Fritsch wegen zuviel Sonne und zu vieler Pollen. Und trotzdem war es nach ELO ein Duell auf Augenhöhe, dass 4,5-3-5 brachte uns sogar einen kleinen ELO-Gewinn. Vier Partien gingen schnell remis aus. Hierbei hat wohl nur Martin Hofmann etwas verschenkt. Wenn sein Gegner IM Donev (an Brett 7!) so fortgesetzt hätte wie er es in der Analyse versuchte, hätte dies klaren Vorteil für Martin bedeutet. Am längsten spielte Ersatzmann Josef Gabriel, aber auch da war nie so richtig was los.
In zwei Partien wurde allerdings verschenkt:

P. Benkovic - D. Anistratov


Hier schaute ich gerade zu als Petar 18.Se2? zog. Ich rechnete als erfahrener "Altinder" allerdings zuerst an 18.Sd5! was Petar übersah und zumindest einen Bauern gewonnen hätte.

M. Kvetny - D. Pikula


Mark hatte in aufkommender Zeitnot am Spitzenbrett bei seinen Gewinnversuchen einen Bauern eingestellt. Er drohte allerdings mit etwas Gegenspiel, worauf sein Gegner mit 40... Td3? seinen Vorteil wieder verschenkte. Die Stellung ist sehr interessant und der Leser sollte versuchen sie zu ergründen bevor er die nächsten Zeilen liest.
Stattdessen war 40... b4 besser, der Bauer ist dort sicher. Denn die weiße Dame muss f2 decken und in einem Zug nach a7 oder f8 ziehen können. Das geht nur von c5. Der weiße Turm darf die siebte Reihe nicht verlassen, sonst folgt Kg7 und danach Td3. Allerdings gilt dies auch für den scharzen Turm auf der achten. Nach dem Fehler in der Partie folgte 41.Tb8 Kh7 42.Th8!! und remis. Wenn Schwarz mit weißem Turm auf der siebten Td3 mit Kg7 vorbereiten möchte, stolpert er über Da7 mit Angriff auf f7. Somit hat nur die weiße Dame Freiheiten und könnte sich zum Beispiel nach f3, e1 oder e4 umgruppieren. Es wäre für Mark sehr schwer geworden.
Somit war es der Job des Mannschaftsführers das gewünschte Ergebnis sicher zu stellen. Sein Gegner machte dabei wenig Schwierigkeiten.

E. Hofer - G. Lorscheid


Die Stellung nach dem 24.Zug besagt alles.
Somit ist die Saison zu Ende. Eine unvermeidliche und zwei vermeidbare Niederlagen führten zum dritten Platz mit den zweitbesten Brettpunkten. In der nächsten Saison wird es wohl keinen Überflieger in der Liga geben und somit die "alten" Vereine sich um einen Aufstiegsplatz streiten. Aber auch die zweite Liga ist wesentlich stärker geworden und jeder dieser Mannschaften würde auch sofort wieder absteigen.