144 Teilnehmer trotz Fußball-Endspiel
Die Einzelmeisterschaft im Schnellschach wird im Wechsel zwischen Württemberg und Baden ausgetragen. Diesmal wagten sich SSF 1879 an die Ausrichtung. Die Annahme, dass das EM-Finale die Teilnehmerzahlen dämpfen würde, erwies sich als vorschnell: Mit 144 Teilnehmern wurde das selbst gesteckte Limit von 150 Teilnehmern im großen Hajek-Saal des Bürgerzentrums Stuttgart-West fast erreicht. Auch ein paar last-minute-Kandidaten ohne Voranmeldung konnten noch mitspielen.
Nach verspätetem Beginn verliefen die Auslosungen reibungslos. Verbandsspielleiter Klaus Fuß und das erfahrene Schiedsrichter-Gespann Markus Bisanz und Achim Jooß führten souverän durch das Turnier, das an Spannung nichts zu wünschen übrig ließ.
„Altmeister“ Josef Gheng war gut in Form, erst in der vorletzten Runde musste er sich dem späteren Turniersieger Benedikt Dauner geschlagen geben. Mit 8 aus 9 wurde FM Dauner Schnellschachmeister 2024, gefolgt von Gheng mit starken 7,5 und nicht weniger als 7 Spielern mit 7 Punkten - das zeigt wie eng es an der Spitze zuging! Darunter war auch Frauen-Großmeisterin Hanna Marie Klek, die in der Schlussrunde den Showdown gegen FM Dauner verlor und deswegen „nur“ den geteilten 4. bis 6. belegte, aber als beste Frau stets um den Turniersieg mitspielte.
Als Gastgeber freut uns besonders, dass mit Daniel Nunez-Grégoire, 14 Jahre, ein Eigengewächs der Stuttgart Schachfreunde mit den „Großen“ mithalten konnte: Daniel siegte u.a. gegen FM Veaceslav Cofman und remisierte gegen FM Bernd Schneider und FM Rudi Bräuning. Platz 17/18 mit 6 aus 9 Punkten bedeuteten den Jugendpreis und seine Schnellschach-Elo wird sicher durch die Decke gehen!
Für SSF 1879 waren außerdem am Start: Josef Gabriel, FM Robert Gabriel, Daniel Goldinov, alle 5 Punkte, Niel Haro, 3 Punkte und SSF-Rückkehrer Dr. Zoltan Vamosi, der für die Teilnahme extra eine FIDE-ID beantragt hatte, aber leider abbrechen musste – Dank an alle, die den Verein bei diesem schönen Turnier vertreten haben. Die beiden jungen Daniels spielten nicht nur mit, sondern halfen auch am Samstag Abend stundenlang beim Aufbau der Tische und Stühle, ebenso am Sonntag beim Abbau, als andere längst das EM-Finale anschauten - das verdient eine ehrenvolle Erwähnung! Ebenso der Einsatz von Vereinskassier Robert Gabriel bei der Saalbuchung und dem anschließenden Kassensturz. Die schwarze Null haben wir zwar verfehlt, aber an Erfahrung gewonnen…
Zu einem gelungenen Turnier gehört natürlich auch die Verpflegung. Hier gilt der Dank zuallererst Herbert Lutz, der von früh bis spät in der Küche stand, für steten Nachschub an Hochland-Kaffee sorgte und im Vorfeld die bestmögliche Anordnung der Tische im Turniersaal ersann. Ohne sein Engagement (und seine Kenntnis der Küchenmaschinen) wäre die Ausrichtung nicht möglich gewesen. Auch unser 1. Vorsitzender Alexander Wettengel stellte sich hinter die Theke, während Frau Wettengel (seine Gattin) und Frau Siegle (meine Mutter) die ofenfrischen Sonntags-Brötchen belegten. Erkenntnis: Brötchen hatten wir zu viel, Helfer zu wenig - aber wir haben es gestemmt!
Ich schließe mit dem heimlichen Star des Küchen-Teams: Manfred Lube von der SG Vaihingen-Rohr steuerte sein legendäres Chili con carne bei, handgemacht und nur mit besten Zutaten, erprobt bei etlichen Turnieren. Auch diesmal fand sein „Chili á la Lube“ in der Mittagspause reißenden Absatz und befeuerte die Geschmacksknospen und Synapsen der Spielerinnen und Spieler. Vielen Dank, Manfred, dass wir dich ausleihen durften!
Fazit: Es war schön, aber auch anstrengend. SSF 1879 haben sich als Gastgeber von ihrer besten Seite gezeigt und wir wissen jetzt, dass man auch an 150 Brettern ein Turnier im Hayek-Saal sauber durchziehen kann. Und König Fußball guckte neidisch zu: Wo es bei der EM nur 1 Endspiel gab, hatten wir ganz viele und so manch eines wurde erst in der Verlängerung entschieden…
Alle Schlusstabellen und ein paar fotografische Impressionen der Schnellschach-Meisterschaft findet man auf der Homepage vom Schachverband Württemberg:
Bericht auf der Verbandsseite
Florian Siegle