Werte Mitglieder, liebe Schachfreundinnen und Schachfreunde,
Preisfrage: Was hat ein Tintenfisch mit einem Schachverein zu tun? Dass Kraken intelligent sind, weiß man schon lange, mit 8 Armen wären sie sicher hervorragende Simultanspieler und bestimmt könnten sie den Farbton ihrer Haut auch dem Muster eines Schachbretts anpassen - das ist aber alles nicht gemeint!
Wie viele Herzen hat ein Tintenfisch? Drei, richtig, und genauso viele lebenswichtige Organe hat auch der Verein: Der Vorstand besteht aus den Ämtern 1. Vorsitzender, 2. Vorsitzender und dem Vorstand Finanzen. Früher auch "Kassier" genannt, aber das klingt so harmlos nach Getränkekasse und ein klein wenig anspruchsvoller sind die Aufgaben schon. Deswegen rede ich lieber von "Schatzmeister", denn das Vereinsvermögen ist so etwas wie ein Schatz, den es zu bewahren gilt.
Wie der ein oder andere weiß, hat Alexander Zakrzewski das Amt auch dann noch weitergeführt, als er zum Studium nach Bremen zog, das war nicht selbstverständlich. Mehr noch, für den Verein war es sogar überlebenswichtig, denn in der kritischen Phase des Übergangs nach dem Ausscheiden von Bernd Zäh und dem Tod von Claus Seyfried war Alexander als Vorstand Finanzen eine Zeitlang der Einzige, der den Verein formalrechtlich vertreten konnte - dafür nochmals herzlichen Dank!
Berufsbedingt muss Alexander das Amt nun abgeben, d.h. auf der nächsten Generalversammlung muss dieser Posten neu besetzt werden - das ist zwingend, denn wie der Tintenfisch braucht auch der Verein seine 3 Herzen: Mit Alexander Wettengel als 1. Vorsitzendem und Tobias Weber als 2. Vorsitzendem schlagen zwei zuverlässig im Gleichklang, jetzt suchen wir das "3. Herz"!
Der Posten des Schatzmeisters / Vorstand Finanzen ist für jeden Verein zentral, Teil der Wahrheit ist auch, nicht jeder eignet sich dafür:
Man sollte gewissenhaft sein und gut organisiert, wer den Umgang mit Zahlen mag, ist im Vorteil. Sollte jemand einen beruflichen Hintergrund haben, der dazu passt z.B. aus dem Bereich Buchhaltung, Bankwesen oder Wirtschaft ist das natürlich toll, aber auch das ist nicht zwingend: Heute muss keiner mehr Zahlenkolonnen in ein Journal eintragen, es gibt entsprechende Software, speziell für Vereinsverwaltung, die einem die Dinge erleichtert z.B. beim Einzug der Beiträge oder dem Erstellen von Mahnungen (das soll ja ab und zu vorkommen!) Und natürlich gibt es Schulungen, die einem das nötige Know-how vermitteln. Also, Zuverlässigkeit und einen Hang zur Genauigkeit sollte man schon mitbringen, dazu Interesse am Vereinswohl, den Rest kann man sich aneignen!
Der Vorstand Finanzen macht auch die interne Mitgliederverwaltung, er führt die Liste, wer Beiträge bezahlt, voll oder ermäßigt. Bei Ein- und Austritten arbeitet er mit dem Spielleiter zusammen. Er achtet aber nicht nur darauf, dass Geld reinkommt (Beiträge, Spenden, Zuschüsse, bei den letzteren wird er von Rainer Mohr unterstützt) Geld ausgeben ist auch wichtig: Für die Jugend z.B. die Teilnahme an Jugendturnieren oder für Trainingseinheiten und für den allgemeinen Spielbetrieb (Fahrtkosten, Spesen, Startgelder, Raummiete im Museo und im Bürgerzentrum West oder wenn SSF 1879 selbst ein Turnier ausrichten). Auch die jährliche Überweisung der Beiträge an den Schachverband gehört dazu. Und 1x im Jahr die Belegprüfung zusammen mit den gewählten Kassenprüfern nebst Kassenbericht auf der Generalversammlung: Einnahmen, Ausgaben, Ausblick für das kommende Jahr, das Übliche!
Klingt das nach viel? Ist es auch, aber die Aufgaben sind über´s Jahr verteilt und wichtig ist: Für alles gibt es Vorlagen, die Vorgänge wiederholen sich.
Natürlich gibt es auch eine kleine Vergütung, aber es ist ein echtes Ehrenamt, d.h. reich wird man davon nicht, es gehört schon eine Portion Idealismus dazu. Im Gegenzug kann es durchaus eine Befriedigung sein, wenn man einen Verein quasi von innen kennenlernt, gemeinsam mit den Vorstandskollegen und dem Vereinsausschuss die Weichen für die Zukunft stellt und durch eigene Tätigkeit dazu beiträgt, dass der Verein floriert und Junge wie Alte gerne für SSF 1879 spielen.
Apropos Jung und Alt: Der Vorstand Finanzen kann berufstätig sein, in Rente oder im Studium, männlich, weiblich, wie auch immer - jede(r) darf sich angesprochen fühlen, ob er (oder sie) sich das zutraut. Und für die ganz jungen Mitglieder - es gibt auch Vereine, wo Vater oder Mutter eines Mitglieds sich ehrenamtlich im Verein engagieren! Auch so eine Variante ist vorstellbar.
Wer Interesse hat (oder jemanden kennt, der Interesse haben könnte 😉) darf sich gerne melden!
Florian Siegle
Im Namen von Vorstand und Vereinsausschuss der Stuttgarter Schachfreunde 1879 e.V.