Liebe Schachfreunde,
wir werden nicht mehr ewig Einschränkungen wegen diesem Corona-Virus ertragen müssen. Jedenfalls ist Licht am Ende des Tunnels sichtbar. Vielleicht Zeit die Frage zu stellen, wie wir eigentlich durch die Pandemie gekommen sind?
Während der Lockdowns, als fast alles verboten war, haben natürlich auch wir versucht einiges Online zu machen. Z.B. Online-Trainings. An erster Stelle zu nennen die vielen Trainingsstunden, mit denen wir unseren Spieler IM Petar Benkovic beauftragt hatten. Wir hatten eine Serie dienstags, die auch spielstarke Mitglieder angesprochen hatte, sowie eine Serie montags, mit der wir unsere Jugendlichen ein wenig voran bringen wollten, vor allem diejenigen, die in unserem U12-Team im Dezember 2020 bei der Deutschen Vereinsmeisterschaft (DVM) in Magdeburg spielen sollten.
Na ja, der Dezember-Termin ist in den August verschoben worden, und für uns dann am Ende aus Spielermangel und wegen Urlaubs ausgefallen. Aber vor allem haben wir lernen müssen, dass diese Begeisterung fürs Online ihre Grenzen hat. Umso mehr hat es uns gefreut, dass der Spielabend am Dienstagabend ab 18:30 Uhr sofort bestens angenommen wurde, als wir Ende Juni 2020 endlich wieder aufmachen durften. Und dasselbe erneut im Frühjahr 2021 nach dem Ende von Merkels ewig langem Wellenbrechen. Das war eine wunderbare Entwicklung, die bis heute anhält! Wir haben von einem Schachboom profitiert, der sich während der Lockdowns und vielleicht auch aufgrund dieser wundervollen Netflix-Serie Damengambit entwickelt hatte. Es kamen viele Kinder, aber auch etwas ältere Jugendliche und junge Erwachsene. Das Bemerkenswerte dabei, unter Letzteren waren etliche Personen - mittlerweile Vereinskollegen - die zuvor noch nie mit dem organisierten Schach zu tun hatten, aber schon verdammt gut spielen konnten. Und unglaublich viel über Schach wussten, ich war mehr als einmal sprachlos vor Staunen.
So, und jetzt lassen wir Zahlen sprechen. Anlass ist eine bemerkenswerte Ausarbeitung des SVW-Mitgliederreferenten Holger Namyslo (TG Biberach), die vorbereitend für eine Sitzung des Erweiterten Präsidiums des Schachverbands Württemberg (SVW) am 19. Februar am letzten Wochenende an die Teilnehmer verteilt wurde. In der März-Ausgabe des Newsletters Württemberg werden wir diese Studie für alle veröffentlichen. Die unguten Erwartungen wurden mit umfangreichem Zahlenmaterial belegt. Ergebnis: Der SVW erleidet dramatische Mitgliederverluste.
Wir freuen uns in aller Bescheidenheit, dass es bei uns etwas anders gelaufen ist. Unsere langjährigen Mitglieder, die niemals am Dienstag erscheinen, aber vielleicht gelegentlich ihre Ligaspiele bestreiten, blieben uns treu. Und viele andere sind hinzugekommen. Wir schauen einfach mal in die Bestandserhebungen des Württembergischen Landessportbunds (WLSB) zu unseren Mitgliedern.
WLSB-Bestandserhebung am 01.01.2020: 147
WLSB-Bestandserhebung am 01.01.2022: 174
Claus Seyfried
SSF dazu auf Twitter: https://twitter.com/SSF1879/status/1486320729629110275