Ehrenamt - nur was für Dumme?


Man arbeitet für andere, vernachlässigt seine eigenen dringenden Angelegenheiten und bekommt dafür ... nichts! Und das ist noch die gute Variante, möglich wäre natürlich auch, dass man Gemecker erntet! Aber das wollen wir mal nicht hoffen. Wie blöd muss man also sein, dass man sich so was ans Bein bindet?

Ich fange mal von der anderen Seite an die Ausgangsfrage zu beantworten. Ohne diese Blöden gäbe es euren Verein nicht. Ihr müsstet eure Komfortzone vor dem heimischen Computer nicht mehr verlassen, denn ihr zockt nur noch Bullet (oder soll ich sagen Bullshit?) am Internet. Ist es das, was Ihr wirklich wollt? Nein - dann seid froh, dass es diese Dummen gibt!

Wie kann ich euch jetzt dazu bringen, selbst ein bisschen dumm zu werden? Wahrscheinlich gar nicht, wenn ich so blöd anfange. Aber ich versuche es trotzdem, denn im Ehrenamt darf man sich von nichts abschrecken lassen. Zuerst mal die formalen Sachen.

Ehrenamtspauschale

Im Einkommensteuergesetz gibt es eine Ehrenamtspauschale. Sie ist begrenzt auf 720 € pro Jahr. Und zwar für alle Ehrenämter, die man ausübt, egal in welchem Bereich. Dieser Betrag darf steuerfrei vereinnahmt werden. In der Ausschusssitzung vom 4. Oktober 2017 haben wir zuletzt einen Beschluss über die Ehrenamtsvergütungen in unserem Verein gefasst. Der 1. Vorsitzende erhält 40 € monatlich (= 480 € im Jahr), die beiden anderen Vorstandsmitglieder 30 €, die Ausschussmitglieder 20 €. Für die Mannschaftsführer von 8er Mannschaften sind 20 € pro Monat vorgesehen für die Monate, in denen gespielt wird. Dazu ist allerdings anzumerken, dass sich fast niemand dieses Geld auszahlen lässt. Fast alle Ausschussmitglieder verzichten darauf und erhalten dafür eine Spendenquittung in Höhe des Verzichtsbetrags für die Steuererklärung. Besser als gar nichts.

Bürgerfest am 18. Mai 2019

Jetzt hätte ich mal eine konkrete Frage. Das Bürgerfest des Stadtbezirks Stuttgart-West ist eine tolle Sache. Als einer der eher großen Vereine, die das Bürgerzentrum nutzen, und insbesondere als einer der intensiven Nutzer, sollten wir uns nicht wegducken, wenn das Bürgerzentrum auch mal was von uns erwartet. Ich war deshalb so kühn 2 (in Worten: zwei) Helfer für den Allgemeinen Aufbau zwischen 11:00 und 12:00 Uhr am Samstag, dem 18. Mai, zuzusagen. Einer der beiden Helfer werde ich sein. Frage:

Gibt es noch einen weiteren Helfer?

Ich denke in einem Verein mit ca. 160 Mitgliedern, die das Bürgerzentrum kostenfrei nutzen können, sollte das machbar sein? Wer ist der andere? Bitte bei mir melden: claus.seyfried humbatätärä gmx.de oder 0172 9334368. Ebenso sollten wir einen Abbauhelfer finden für die Zeit zwischen 21:00 und 23:00 Uhr.

Mitgliederversammlung am 2. Juli 2019

Es ist ja nun mal so, dass die Arbeit umso einfacher unter den Händen wegflutscht, auf desto mehr Menschen sie verteilt wird. Folglich ist es keine gute Idee, wenn es in unserem Ausschuss Multifunktionsträger gibt. Also Menschen, die für mehr als nur eine Aufgabe stehen. Z.B. Alexander Zakrzewski. Vor nicht allzu langer Zeit übernahm er die Sonderaufgabe „Zuschüsse” vom ehemaligen 1. Vorsitzenden Horst Vesper. Wenn wir Antragstermine beim WLSB oder bei der Stadt Stuttgart versäumen, so verliert der Verein viel Geld. Alexander machte das sehr gut. Umso größer war unsere Freude, als Alexander bei der Mitgliederversammlung am 10.07.2018 zusätzlich das Amt des Kassiers (künftig soll es heißen: „Vorstand Finanzen”) von Oskar Mock übernahm. Logisch, dass wir nun jemanden suchen, der das Thema „Zuschüsse” von Alexander übernehmen könnte.

Wer könnte im Ausschuss die Sonderaufgabe „Zuschüsse” übernehmen?

Die nächste Mitgliederversammlung wird voraussichtlich am 2. Juli stattfinden. Alle Mitglieder sind eingeladen! Unsere minderjährigen Mitglieder dürfen auch gerne MIT Eltern kommen. Oder die Eltern alleine hinschicken! Und die Eltern dürfen auch gerne Aufgaben im Verein übernehmen.

Bei der Mitgliederversammlung folgt nach den Rechenschaftsberichten des Vorstandes und der Ausschussmitglieder (hoffentlich) die Entlastung des Vorstandes. Nicht-Entlastung bedeutet, der Vorstand hat großen Mist gebaut. Danach kommt es zu Neuwahlen für alle Funktionen. Jeder darf kandidieren, für alle Funktionen! Insbesondere suchen wir aber jemanden, der zuständig für die Sonderaufgabe „Zuschüsse” Mitglied des Ausschusses werden könnte? Dabei ist es bei unserer „Vereinsregierung” natürlich genauso wie bei Merkels „Kabinett”: Jedes Ausschussmitglied (bei A.M.: Minister oder Staatssekretär) darf bei ALLEN Themen mitreden und mitentscheiden. Nicht nur bei seinem eigenen Thema.

Natürlich kann Einarbeitung in das Thema „Zuschüsse” geleistet werden. Man muss auch keine Prosa mit der Briefpost an Ämter verschicken. Nein, alles geht digital am Internet!

Also, wer möchte das gerne machen?


VORBILD SEIN - Eine Idee des Württembergischen Landessportbundes (WLSB)

Am 14. März erhielt ich den überraschenden Anruf eines Mitarbeiters der Württembergischen Sportjugend, dessen Namen ich noch nie gehört hatte. Es ging um die Einladung zu einer feierlichen Preisverleihung „Vorbilder des Jahres” exakt eine Woche später. Ich solle als Interviewpartner fungieren. Ja, gerne natürlich. Thema solle unser FAIRPLAY!-Preis sein, den wir letzten November von der Sportregion Stuttgart erhalten hatten. Die Sportregion Stuttgart war mit ihrem Geschäftsführer Michael Bofinger erstmals bei dieser Vorbilder-Veranstaltung der WSJ dabei und hatte die Idee von ihrem FAIRPLAY!-Preis zu berichten. Der Abend war beeindruckend. In der ersten Zuschauerreihe einige Sportfunktionäre sowie Vorstände der LBS und der Sparkassenorganisation. Geehrt wurden die 10 Preisträger der Vorbilder-Aktion des Jahres 2018 aus den verschiedensten Sportarten: Judo, Feldhockey, Turnen, Faustball, Einradfahren, Sportschießen, Gymnastik und Basketball. Die Verdienste der Vorbilder wurden jeweils mit phantastisch aufgenommenen, getexteten und genial geschnittenen Filmen vorgestellt. Die Preise für die Geehrten waren ebenfalls beachtlich. Und natürlich gab es danach ein vorzügliches kalt-warmes Büffet mit unbeschränktem Weinkonsum. Und das Beste für euch: Kein Pfennig dafür von euren Vereinsbeiträgen. Alles auf Kosten der Sparkassenorganisation. Ihr finanziert es also höchstens mit euren Kontoführungsgebühren mit.

Was macht eigentlich das Präsidium?

Gemeint ist hier das Präsidium des Schachverbands Württemberg. Seit dem Jahr 2013 bin ich dabei. Bei irgendeiner Sitzung des „Erweiterten Präsidiums” hatte Carsten Karthaus, warum auch immer, einen Fotoapparat dabei und machte einige wenige Aufnahmen. Danach er zu mir: „Ich schick sie dir”, also die Fotos. Meine Antwort: „Was soll ich damit?” und Carsten: „Mach was draus, oder schmeiß sie weg”. Da musste ich an XY denken, einen guten Freund, auch Schachspieler, ELO ca. 2400. Hin und wieder ließ XY schon mal solches verlauten: „Was macht ihr eigentlich mit unseren Verbandsbeiträgen? Wie verjubelt ihr das ganze Geld?”. Da dachte ich, dir kann geholfen werden, und gab mir insbesondere mit den ersten drei Sätzen dieses Beitrags auf der SVW-Seite große Mühe: Was macht eigentlich das Präsidium?

Ich wünsche Euch allen ein wunderbares Rest-Ostern! Und danke, dass Ihr trotz des phantastischen Sommerwetters bis hierhin gelesen habt!

Claus Seyfried

Links:
Kampagne VORBILD SEIN der Württembergische Sportjugend
Ehrenamtabend am 21.03.2019
Ehrenamtabend am 21.03.2019, Foto vom Interview mit Regina Saur
Eine Youtube-Playlist mit den Filmen über die Geehrten
Ausgefüllter Fragebogen zum Bürgerfest
Unser Bericht zur Verleihung des FAIRPLAY!-Preises der Sportregion Stuttgart am 08.11.2018
Schachverband Württemberg: Was macht eigentlich das Präsidium?
Ein Interview am 8. November, bei dem mir ziemlich die Stimme entglitt










Im Vordergrund Anne Köhler, Fußballspielerin (VfL Sindelfingen, früher SV Turbine Zschornewitz) und 1. Vorsitzende der Württembergischen Sportjugend




Die SWR-Moderatrin Regina Saur führte gekonnt durch den Abend




War das nicht nett? Man kommt sich auf einmal so wichtig vor!?