Der Schachclub Stuttgart, gegründet 1879, entwickelte sich schnell zum Zentrum des württembergischen Schachlebens. Von 1887 bis 1922 war Otto Rosenfeld 1. Vorsitzender; er gründete 1910 den Schwäbischen Schachbund (heute Schachverband Württemberg) und leitete diesen bis 1923.
Der Schachverein Stuttgart 1879, wie er sich inzwischen nannte, hatte ab 1919 Lokale mit täglichem Spielbetrieb: Zunächst bis 1934 den Eberhardsbau und danach den Fürstenhof, der 1944 durch einen Bombenangriff zerstört wurde. Bis zum Beginn des 2. Weltkriegs hatte der Verein den württembergischen Meistertitel praktisch abonniert.
Als Alternative zum „bürgerlichen“ Schach gab es bis zum Aufkommen des Dritten Reichs den Arbeiterschachbund. Der aus einem früheren Arbeiterschachverein hervorgegangene Schachverein Stuttgart-Ost gab sich 1952 den Namen „Stuttgarter Schachfreunde 1907“. Durch intensive Jugendarbeit übernahm „07“ bald die Führungsrolle im württembergischen Schach und wurde von 1955 bis zur Einführung der Bundesliga fast jedes Jahr Meister von Württemberg. Der Höhepunkt der Entwicklung war der Sieg in der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft 1968.
Die oben genannten beiden Vereine fusionierten 1971 und nahmen bald den heutigen Namen Stuttgarter Schachfreunde 1879 e.V. an. Das Jubiläum im Jahr 1979 wurde mit einer Vielzahl von Schachveranstaltungen glanzvoll gefeiert. Die damals erschienene Festschrift „100 Jahre SSF1879“ zeigt auch die führende Rolle, die der Verein seit der Gründung des Schwäbischen Schachbundes im württembergischen Schach innehat. Ehrenpräsident Rudolf Scholz, der jahrzehntelang an der Spitze stand, und der seit 1997 amtierende Verbandspräsident Hanno Dürr sind Mitglieder der SSF1879.
Gaststätten wie „Eberhardsbau“ und „Fürstenhof“, die an einem täglichen Schachbetrieb interessiert waren, gibt es seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr. Deshalb hatten die SSF 1879 wie auch die beiden Vorgängervereine immer wieder Lokalprobleme, bis Ende 1996 ein langjähriges Mitglied geeignete Räume kostenlos zur Verfügung stellte: In der Libanonstr. 35A, in verkehrsgünstiger Lage im Stuttgarter Osten, können nun sämtliche Veranstaltungen des Vereins durchgeführt werden. Die langfristig gesicherte Lokalsituation gibt den sieben Mannschaften des Vereins offenkundig Auftrieb. Nachdem in der Saison 1998/99 die ersten beiden Mannschaften in der Oberliga und die 3. Mannschaft in der Verbandsliga Nord spielten, stieg die erste Mannschaft bis zur Saison 2001/02 bis in die erste Bundesliga auf. Möglich wurde dies unter dem Prinzip Schach und Beruf mit dem Leistungsträger wie GM Christian Gabriel, GM Rainer Buhmann und GM Jörg Hickl durch eine Anstellung bei der HerterKom GmbH gewonnen werden konnten.
Mit der Verschlechterung der Konjunktur bekam die HerterKom zu Beginn der Saison 2002/03 leider ernste Probleme und konnte die Schachspieler nicht halten. Die erste Mannschaft konnte sich zwar in der ersten Liga halten, nach der Saison war jedoch ein großer Aderlaß zu verzeichnen. Da vor dieser Saison auch viele Spieler aus der zweiten Reihe den Verein verlassen hatten, war ein vollständiger Neuaufbau angesagt.
Bemerkenswert war auch der Einsatz des chinesischen GM Li Chao und der indischen WGM Soumya Swaminathan im Jahre 2014, sowie der russischen WGM Vera Nebolsina in 2012-2014. Aktuell in der Saison 20023/24 spielt die erste in der Oberliga Württemberg. Außerdem spielen noch 6 Mannschaften von der Verbandsliga bis zur Kreisklasse. Ein wichtiger Pfeiler des Vereins ist mittlerweile die Jugendarbeit. Jugendliche trainieren regelmäßig im Verein und spielen gerne und erfolgreich in vielen Turnieren.