Mallorca 2016

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Open Internacional LLucmajor 2016

Zwei Stunden Flug, dann vom Flughafen Palma mit der Buslinie 21 bis zur Endstation auf El Arenal und man steht fast vor dem Turnierlokal. Drei Blöcke weiter erwartet einem dann noch das Hotel. Soweit die Theorie. Mein Hotel hatte eine Überbuchung, letztlich führte dies dazu dass ich mir selber was suchen konnte ohne Zuschlag aufs Startgeld zahlen zu müssen. Wegen guter Erfahrung in Tunesien probierte ich es mit einem „full board" – Hotel in der Nähe, in dieser Kategorie scheint ein Einheitspreis von 35 Euro zu gelten. Was das Essen betrifft kann ich hierfür aber keine Empfehlung aussprechen. Bei dem Preis wohl kaum verwunderlich. Am 2.Tag und nach einem Abstecher in ein spanisches Restaurant in Palma wechselte ich in ein kleineres Hotel mit Frühstück, das war ganz OK, hatte auch Internet im Zimmer. Man kann ja alternativ bei der günstigen Vollpension zur Abwechslung das eine oder andere Mal auswärts essen gehen.

Der Strand von El Arenal, ist bei uns auch als Ballermann bekannt, mancher hat’s vielleicht lieber etwas geruhsamer. Wer auf eine kompetente Turnierleitung und Kampfschach Wert legt ist aber beim Llucmajor-Open gut aufgehoben.

Das Llucmajor-Open ist meines Wissens das stärkste Open auf Mallorca. Bei 180 Teilnehmer nahmen dieses Jahr 22 GM, 22 IM und noch 6 Frauen-Titelträger teil. Hier mal ein Blick auf die Organisatoren:

Julio Granda war so freundlich diesem Foto zuzustimmen, nachdem ich ihn daran erinnerte dass wir einmal remis gespielt hatten. Das war in Manresa 1983, das 1. Open das Granda in Spanien spielte. Als 16 jähriger kam er gerade von der Jugendweltmeisterschaft. Was mein Ergebnis betrifft hätte ich hier lieber von Manresa berichtet, in der 9. Runde gewann Granda damals gegen den rumänischen Großmeister Victor Ciocaltea, in der 10. Runde gewann ich kampflos gegen Ciocaltea weil dieser am selben Tag verstarb. In einem Interview mit Granda, das ich im Internet gefunden habe, sollte er forgegebene Worte ergänzen. "der Tod?" ergänzte er mit "eine Realität die nicht angenommen wird". Gerne hätte ich ihm ein paar Fragen gestellt, man sehe sich nur an was in Wikipedia über ihn steht, aber das wäre vielleicht doch aufdringlich geworden. Freundlich, ruhig, konzentriert - mit 49 Jahren erreicht Granda seine höchste Elo-Zahl!

Das Turnierergebnis bei chess-results findet man hier.

Ich kam etwas spät auf die Idee mich nach Partien umzusehen, so Opfersachen wie Lxh7 fand ich keine. Kampfschach und viel lavieren scheint mir die Spiele eher zu beschreiben. Gewinnt man die 1.Runde kommt man schon gegen einen Titelträger. Gut gelang dieses Vorhaben dem anderen Württemberger Michael Tscharotschkin, da folgten gleich 2 Remis gegen Großmeister und dann noch ein Sieg gegen einen IM.

Hier ein Zeitnot-Drama:

 

2 Stellungen vom Turniersieger, die zeigen wie schnell solche Spiele aus dem Gleichgewicht geraten können:

Nochmal ein Kommentar zum Essen. Lokale wie Hans Wurst, Deutsches Eck, Grillmeister... ich fuhr lieber zum Mittagessen die halbe Stunde nach Palma rein, ein Bummeln durch Palma lohnt sich sowieso. Abends war bei mir dann dafür Schmalhans Küchenmeister. Leider entdeckte ich erst am letzten Tag ein spanisches Lokal auf Ballermann, ganz in der Nähe der Bushaltestelle nach Palma. Spanisches Lokal heißt, ein Lokal mit vielen Spaniern drin. Paella, Karamelpudding und eine Cola für erstaunliche 8,50!

2 spanische Restaurants in Palma, etwas teuer, aber der Thunfisch-Salat im Lokal des linken Bildes war spitze!

Abschließend noch ein empfehlenswerter Mallorca-Ausflug durch eine beeindruckende Landschaft. Wohl ein Klassiker, den man ähnlich auch in den Hotels buchen kann. Ich bevorzugte die Buchung am Bahnhof in Palma. Dieser ist am Plaza Espana leicht zu finden, einfach nach dem Zug nach Soller fragen. Das Ticket kostet dort 52 Euro und beinhaltet die Zugfahrt nach Soller(60 min Fahrzeit), dann mit der Straßenbahn nach Port Soller (15 min), von dort per Schiff nach La Cabresa(60 min) und das ganze wieder zurück. Ich hätte es sogar zeitlich noch zur Partie an diesem Tag geschafft, da die Spiele erst um 20:30 beginnen, hatte mir aber vom Schiedsrichter ein "bye" an diesen Tag eintragen lassen.

Seit 1912 verbinden diese Züge Palma mit Soller

mit dem Zug auf dem Weg nach Soller. Kurze Pause, aussteigen, sich umsehen und fotografieren!

Vom Port Soller per Schiff entlang der Steilküste

.... nach Sa Calobra

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