Zum Abschluss noch ein Sieg


Unser letzter Gegner Viernheim gleicht einem Chamäleon. Der Eloschnitt der Mannschaft variiert je nach Bedarf um bis zu 200 Punkte. Wir bekamen die angenehme Seite zu sehen, da es ja um nichts mehr ging. Vorne zwar mit GM und IM gut aufgestellt, spielten an den letzten beiden Brettern Spieler mit DWZ unter 1900. So etwas erlebt man sonst nur im Firmenschach.
Dem kampflosen Punkt folgten schnell zwei Remisen von Christoph Mäurer und Axel Naumann und auch Robert Gabriel schien schnell einen weiteren beizusteuern. Allerdings stellte er dann seinen Mehrbauer wieder ein und musste um den halben Punkt kämpfen. Auch die beiden Spitzenbretter kamen unter Druck. Während Andreas Strunski lange gequält wurde, konnte Karsten Volke gegen den als Zeitnotspieler bekannten Großmeister Peter Wells vor der Zeitkontrolle die Karten tauschen und war dann selbst am Drücker. Aber letztendlich wurde alles remis, auch die von Josef Gabriel hinten. Nur Rolf Fritsch, dem die ganze Saison nichts gelang, schaffte es seine Partie sauber zu Ende zu spielen. Damit haben wir Saarbrücken in der Abschlusstabelle noch eingeholt, ein Trost ist dies aber nicht.
Schaut man noch einmal auf die Tabelle, so stellt man fest, dass die erste Runde gegen Untergrombach ein Schlüsselspiel war. Dies hatte ich auch geahnt und versucht mit der bestmöglichen Aufstellung zu spielen. Trotzdem gab es an den vorderen vier Brettern nur einen halben Punkt. Wäre der Kampf ungekehrt ausgegangen, wären wir in der Liga geblieben. Tiefpunkt war sicherlich die Niederlage gegen Krumbach. Obwohl sie mit zwei Großmeistern antraten waren wir Favorit, vergaben unsere Chancen aber genauso leichtfertig wie in der restlichen Saison. Nur in zwei Begegnungen waren wir chancenlos, gegen Schwegenheim und Oos waren Überraschungen möglich. Die Mannschaft hat gut sechs Punkte weniger geholt als die Zahlen erwarten liessen, also eine um 70 Punkte schlechtere Performance. Bei Andreas, Rolf und den Serben lief es schlecht und nur Axel und Robert konnten ein wenig ausgleichen.
Welche Kapriolen möglich sind zeigt neben den oben angesprochenen 200 Punkten das Beispiel, dass Böblingen gegen uns mit einem Eloschnitt von 2450 gewann, gegen Saarbrücken mit einem Schnitt von 2350 und auch noch zu siebt verlor. Gegner der Böblinger hatten eine durchschnittliche DWZ von 2270, die von Untergrombach 2320. Dies macht am Ende der Saison in der Erwartung viereinhalb Brettpunkte Unterschied und zeigt, dass Untergrombach nicht unverdient die Liga gehalten hat. Solange es Spielern erlaubt ist in mehreren europäischen Vereinen zu spielen, kann ein Saisonverlauf mit etwas Geld beliebig manipuliert werden, da die Auswahl der Spieler, die man mal für eine Partie melden kann, unbegrenzt ist.
Die Hoffnung für nächste Saison ist, dass die Oberliga 200 Punkte unter der 2.Bundesliga liegt und wir sehr gute Aussichten auf den Wiederaufstieg haben.