Desaster in Gmünd


Schwäbisch Gmünd, sonst immer einer unserer Hauptkonkurrenten, schwächelte dieses Jahr bisher und so gingen wir zuversichtlich in den Kampf. An den vorderen Brettern waren sie zwar nominell gleich stark, DWZ-Vorteile hinten machten uns aber zum 5-3 Favoriten. Das Endergebnis war somit ein komplettes Desaster. 2.5 Punkte weniger als Erwartung bedeutet 250 Punkte Performance unter Erwartung und das ist mehr als deutlich.
Gewonnen hat nur Andreas Strunski und dies unverdient aus einem verlorenen Endspiel als sein Gegner seinen passiven guten Läufer zu einem aktiven guten werden ließ:
Weiss-Strunski


43. Sc5? (43. b3+- 18 Ld7 44. c4+ Kd4 45. Sc5 Lc8 46. Se6+ Ke3 47. Sxg7 Kxf3 48. g5 e4 49. gxf6 e3 50. f7 e2 51. f8D e1D+ 52. Kc5 Dxa5+ 53. Kd6 Db4+ 54. c5) 43... Kd6 44. Kc4 Kc7 45. Se4 b6 46. axb6+ Kxb6 47. b4 Ld7 48. Sd6? c5! 49. bxc5+ Kc7 50. Se4 Lb5+ 51. Kb4 Le2 52. Sd2 Kc6 53. c4 a5+ 54. Kxa5 Kxc5 55. Ne4+ Kxc4 56. Sxf6 Lxf3 57. Sd7 e4 58. g5 Lxh5 59. f6 gxf6 60. gxh6 Lg6 61. Nxf6 e3 62. Sg4 e2 63. Se5+ Kd4 64. Sf3+ Ke3 65. Se1 Kf2 0-1
Hinzu kamen zwei kurze Remisen von mir nach überraschender Eröffnungswahl meines Gegners und von Dieter Migl. Das dritte Remis steuerte Rolf Fritsch bei, der eine gute Stunde schon an den ersten Zügen verbriet, dann die Zeitnot mit Mehrqualität und zwei Mehrbauern überlebte um direkt danach beides einzustellen. Von den übrigen hatte nur Karsten Volke gegen seinen Ex-Teamkollegen immer ein paar Problemchen, die dann in Zeitnot zu einem unlösbaren Problem wurden. Petar Benkovic schob seinen Gegner langsam zusammen um dann in eigener Zeitnot aktiv zu werden und sich eine ganze Figur fangen zu lassen. Es war seine erste Niederlage in unserer Mannschaft seit seinen ersten beiden Partien 2005. Aleksandar sammelte eine ganze Figur für zwei Bauern ein. Wie er die Stellung noch verdorben hat ist mir nicht bekannt, da der Kampf zu dem Zeitpunkt schon entschieden war. Robert hatte ich ein frühes Remis verboten, da er gegen einen nominell schlechteren Gegner etwas angenehmer stand. Sein Vorteil weitete sich deutlich aus bis er jedliche Prophylaxe vermissend die Stellung zu früh öffnete und mit Damenverlust bestraft wurde. Ein geschenkter Punkt und viele verpatzte Chancen, die Beschreibung des Kampfs läßt Parallelen zu dem gegen Feuerbach erkennen. Viele Partien kippten in der Zeitnot gegen uns, was uns eigentlich als stärkerer Mannschaft nicht passieren darf. Wenn es noch einmal passiert, können wir die Saison sicher abschreiben.
Wer mehr von dem Drama und auch alle Partien sehen möchte, kann dies in den nächsten Tagen in den Analysen von Frank Zeller auf den Gmünder Seiten.

Gerd Lorscheid