SSF V - Schmiden/Cannstatt II (6,5-1,5)


Nach dem schönen Auswärtserfolg der Cannstatter Brustringkicker, musste ich am nächsten Morgen feststellen, dass solche Auswärtsfahrten ihre Schattenseiten haben, besonders wenn man am nächsten Morgen einen Schachwettkampf hat. Wie dem auch sei, heute lautete die Mission: Cannstatt um jeden Preis schlagen! Cannstatt gehört zu den unberechenbaren Mannschaften in der Liga. Die Mannschaft ist alles andere als homogen besetzt und deshalb sehr gefährlich. Besondere Vorteile besitzen die Cannstatter an den vorderen Brettern. Die hinteren Bretter sind unterdurchschnittlich besetzt. Man konnte sich also auf einen spannenden Kampf freuen.
Zu Beginn des Kampfes standen alle Bretter ausgeglichen. Lediglich C.Hoops bekam nach einem Verseher in einer scharfen Abwicklung eine hoffnungslose Stellung, die er noch 20 Züge halten konnte. Am letzten Brett musste sich S.Balla in einer geschlossenen Stellung der Übermacht auf der h Linie erwehren. Nach einigen Zügen (die Stellung war totremis) entschied sich der Gegner für ein inkorrektes Opfer und schenkte uns einen halben Punkt.Danke =). Viel spannenden ging es bei H.Poethig auf 2 zu. Sein Gegner, der fast 400 DWZ Punkte mehr auf dem Konto hatte, entschied sich heute Fantasieschach zu spielen. Die Strafe folgte auf dem Fuß und beinahe hätte Hans auch gewonnen. Er übersah aber in einer variantenreichen Stellung ein Abspiel das der Gegner sofort nutzte. Somit war das Remis unvermeidlich. Den nächsten Punktgewinn verbuchte S.Schulze der seinen Gegner klassisch ausgespielt, und die Partie mit einem Mattangriff beendet hatte. Unser Kapitän ließ ebenfalls nichts anbrennen und zwang seinen Gegner in die Knie. Somit stand der Sieg für uns kurz vor der Zeitkontrolle schon fest. Ich kam aus dem Sweschnikov nicht gut raus und musste lange um den Ausgleich kämpfen. Nachdem die Damen getauscht waren und ich genau wusste, dass wir schon gewonnen hatten, bot ich meinem Gegner durch eine Zugwiederholung indirekt Remis an. Er entschied sich in schwerer Zeitnot weiterzuspielen und wurde paar Züge später bestraft. Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass es schwer ist sich mit einem Remis zu begnügen, wenn man die ganze Zeit am Drücker war. An 3 spielte C.Feldmann souverän und erkämpfte sich redlich einen halben Punkt.
Der Sieg fällt in dieser Höhe völlig verdient aus. Cannstatt ist ab Brett 6 einfach zu schwach besetzt. Die starken vorderen Bretter konnten es nicht kompensieren. Das Geschenk am 8. Brett gaben wir umgehend am 2. Brett zurück. Wir sind schließlich gute Gastgeber.
In 3 Wochen steht ein Auswärtsspiel in Vaihingen an. Aufgrund des schlechten Abschneiden der Vaihinger, sind sie fast schon gezwungen gegen uns zu punkten. Auf der anderen Seite sind wir rechnerisch noch nicht durch. Die Liga bleibt weiterhin spannend.

Leonid Kanter