Neukölln - Stuttgarter SF 5-3
Leider hatten wir dieses Wochenende ernste Personalprobleme. Das Severin wegen der Jugend-WM
ausfiel konnte verkraftet werden, da er als dritter Ausländer sowieso nicht hätte spielen
können. Aber Eckhard (Urlaub) und Thomas (Nachwuchs eingetroffen) waren nicht zu ersetzen.
Umso ärgerlicher als bei dem Gegner mit Movsesian, Stohl und Brynell auch wichtige Spieler
fehlten und somit die Chancen unerwartet gut standen. Aleksandar musste fast sieben Stunden
üben und verdarb am Schluss noch unnötig seine Partie. Ohne diesen Lapsus hat uns nur ein
halber Punkt gefehlt und der war natürlich an verschiedenen Stellen verloren worden.
Unverdient hätten wir ihn fast erhalten als Michael Schwarz gegen Dieter in völlig gewonnener
Stellung die Klappe fallen liess obwohl beide Spieler erst 39 Züge notiert hatten. Die Rekonstruktion
des Schiedsrichters ergab allerdings, dass beide einen Zug vergessen hatten aufzuschreiben.
Andreas hatte sofort das Zentrum von Borriss attakiert, die Stellung sah aber vielversprechender
aus, als sie wirklich war und so bekam er bald trotz Damentausch Probleme mit seinem in der
Mitte steckengebliebenen König. Als Hedinn Polzin auskonterte war aber immer noch alles offen
und letztendlich vergab Wilhelm die Chance in der Verlängerung gegen Rudolf ein aus einem
Drachen entstandenens vorteilhaftes Endspiel zu verwerten.
Stuttgarter SF - Kreuzberg 1.5-6.5
Die Kreuzberger waren in Bestbesetzung angetreten und als eine der stärkeren Mannschaften
gaben sie uns einen Vorgeschmack auf die kommende Saison. Das dann sehr deutliche Ergebnis
(die Erwartung lag bei weniger als 2.5 Punkten) erzaehlt aber nicht, dass der Kampf nach dreieinhalb Stunden
einmal sehr gut für uns aussah. Aleksandar hatte eine Gewinnstellung gegen Kalinichev erreicht.
Schwarz hatte gerade aktiv Tc4 gezogen. Nach 1.Sb1 Dxd2 2.Sxd2 T4c8 3.Sc4 Lb5 4.Sb6 half
aber auch der Rückzug nicht.
Wilhem stand deutlich besser.
Ansonsten war nichts zu befürchten, auch wenn Mikhail
schon unzufrieden mit seiner Stellung gegen Almasi war. Doch in der folgenden Zeitnotphase
drehte sich das Blatt vollständig. Andreas verlor gegen Tischbierek den Faden und konnte
seinen Koenigsangriff nicht zum Erfolg führen, Mikhails Beurteilung seiner Stellung
entsprach nach Auslassen einer Dauerschachmöglichkeit dem Ergebnis.
Statt 1... Sxc2 sollte 1... Lxf5 2.Sxf5 Txe2 3.Dxe2 Lxb2 kommen.
Ich stand gegen Lau sehr passiv:
Weiss droht den Gegner zu erdrücken. Ausserdem ist der Punkt g7 sehr anfällig. Aber
mit 1... Sf4 2.Ted1 g6 3.Se3 h5 4.Se2 Lh6 5.Sxf4 Lxf4 6.De2 h4 konnte Schwarz sich befreien
und Lau musste schon schauen nicht in Schwierigkeiten zu geraten.
Hedinn verlor gegen Maiwald in einem wildes Geblitze aus anfangs
gleicher Stellung einige größere Stücke und auch Wilhelm verdarb seine Partie gegen Muse, als er dessen Initiative für einen Mehrbauern nicht
unter Kontrolle halten konnte.
Unser Mitglied Karsten Volke spielte auf Kreuzberger Seite gegen Dieter, hatte den
Eröffnungsvorteil eingebüsst und dann einfach einmal den gegnerischen Koenig angegriffen.
Ungenaue Verteidigung brachte ihm einen Mehrbauern ein, den er in der Verlängerung genauso sicher verwertete
wie Nisipeanu sehr sehenswert einen minimalen Vorteil im Endspiel mit ungleichen ungleichfarbigen
Läufern gegen Igor umsetzte. Es ergab sich die folgende Endstellung, die symptomatisch für diesen
Mannschaftskampf ist:
Es folgte 1...e4 und gegen die Drohung e3 ist kein Kraut mehr gewachsen.
So hat sich wieder bewahrheitet, dass eine deutlich
bessere Mannschaft in der Zeitnotphase einen ungünstigen Kampf noch problemlos drehen kann.
Die Partien sollten demnächst unter www.schachbundesliga.de
herunterladbar sein. Es lohnt sich auch immer auf den Seiten unseres
Reisepartners vorbei zu schauen.