SSF - Neukölln 3.5-4.5


Leider gab es einige Terminüberschneidungen zum Beispiel mit der östereichischen Liga, und da keine Abstiegsgefahr mehr bestand, musste ( durfte ) so ein Notaufgebot die Reise nach Berlin antreten. Die Erstattungsrichtlinien der Stadt und ein sehr günstiger Tarif machten die Lufthansa attraktiv und so wurde typisch für Schachspieler Samstag und Sontag nachmittag gebucht. Immerhin blieb noch Zeit genug am Samstag abend die Kuppel des Reichstags zu besuchen.
Wie wir von der Samstags Runde schon wussten, trat Neukölln mit voller Truppe an und war somit leichter Favorit. Gespielt wurde in einem Sitzungsraum des Neuköllner Rathauses, der zwar ganz geeignet war, aber kaum mehr als die spärlich erschienenen Zuschauer hätte aufnehmen können.
Nach gut zwei Stunden wurden die ersten Bretter zwischen dem Schachtouristen Movsesian und dem Feierabend-Schachspieler Hickl, bzw Bunzmann-Stohl und bald auch Niklasch-Polzin remis gegeben. Die restlichen Bretter waren alle ziemlich im Gleichgewicht, als Poldauf gegen Gerd Lorscheid einen taktischen Trick uebersah und ersatzlos die Qualität verlor. Es kam Optimismus auf, aber leider verfrueht, wie sich bald zeigte. Matthias Duppel gegen Brynell und Frank Zeller gegen Borriss verloren den Faden und jeweils einen Bauern. Da Rainer Buhmann als Schwarzer gegen Berndt mit remis zufrieden sein musste, lastete nun der Druck gewinnen zu muessen auf Thomas Heinatz am achten Brett gegen Rudolf. Er hatte sich vor der schwarzen Initiative in ein Endspiel retten muessen, fasste dort aber wieder Tritt und hätte, so glaubte man, kurz vor Ende der Zeitnot klaren Vorteil haben koennen. Aber wie in Springerendspielen typisch drehte sich danach das Blatt und Rudolf konnte die Partie noch fuer sich entscheiden. Da half es auch nicht mehr, dass Matthias sein komplett vorlorenes Endspiel noch retten konnte. Ein 4-4 war somit zwar in Reichweite, wäre aber schon gluecklich gewesen.